Carsten Peust, 2013–2023
Viele Bewohner des Alpenvorlands, so auch von Konstanz, gehen am Wochenende mehr oder weniger regelmäßig in die Berge. Diese Seite enthält eine Auswahl meiner Lieblings-Wandertouren. Was “Liebling” ist, ist natürlich höchst subjektiv. Diese Seite dient mindestens als Erinnerung für mich, vielleicht werden aber auch andere sie nützlich finden. Alle hier beschriebenen Touren haben folgende Eigenschaften:Die angegebenen Zeiten sind völlig subjektiv und erheben natürlich keinen universellen Anspruch. Die Wanderwegweiser in der Schweiz weisen Gehzeiten aus, die im ganzen Land nach einer einheitlichen Norm bestimmt wurden. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich meist etwas schneller bin, jedenfalls bergauf. Andere mögen andere Erfahrungen haben. In Österreich sind die Zeiten etwas großzügiger berechnet. Deutsche Wegweiser geben in der Regel gar keine Gehzeiten an. Jeder muss für sich selbst bestimmen, wie er diese Zeiten einzuschätzen hat.
Alle Zahlen- und Zeitangaben sind gerundet. Das betrifft auch Abfahrtszeiten von Zügen und Bussen. Diese sind nur als Vorschlag zu betrachten und geben eine Verbindung an, die ich einmal gewählt habe. Vielfach wären alternative Verbindungen möglich, oder die Verkehrsverbindungen haben sich seither verbessert oder geändert. Die Angaben werden hier nicht alle systematisch aktualisiert.
Stand 2021 sind typischerweise folgende Zugverbindungen bzw. Tickets die besten: Richtung Schweiz z.B. mit Regionalexpress Konstanz–St. Gallen–Herisau und dann weiter, mit Ostwind Tageskarte (kann relativ günstig sein mit Schweizer Halbtax), Richtung Österreich z.B. über Romanshorn–Rorschach–St. Margrethen–Riedenburg–Dornbirn und dann weiter, mit Bodensee-Ticket (ebenfalls relativ günstig).
Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, Karten beizugeben. Wer die hier beschriebenen Touren nachgehen möchte, muss eine Wanderkarte dabeihaben.
Die Touren sollten für normale Bergwanderer gut geeignet sein. Ich beschreibe keine echten Hochtouren oder Alpinklettereien, für die Seile und ähnliche Ausrüstung notwendig wären. Andererseits sind die Touren für jemanden, der zum ersten Mal in die Alpen geht, vermutlich zu hart. An die Alpen sollte man sich langsam gewöhnen. Ich lehne natürlich jegliche Haftung ab, jeder geht auf eigene Verantwortung, und alle Angaben sind ohne Gewähr.
Der vom Säntis gekrönte Alpstein ist der Konstanzer Hausberg, unser nächstgelegenes Gebirge und bei normaler Wetterlage immer zu sehen. Wenn man den Fernsehturm auf dem Säntis nicht mehr erkennt, hat man das Alter erreicht, in dem man einen Optiker aufsuchen sollte.
Der Aufstieg auf den Säntis, der mit 2502 m die Marke von 2500 m knapp übertrifft, ist die Krönung einer Alpsteintour. Der Säntis ist gut zu erreichen, und auf den Gipfel führt eine Seilbahn, so dass man nach dem Aufstieg nicht auch noch den Abstieg bewältigen muss. Es gibt viele Wege hinauf. Den allerkürzesten Aufstieg von der Schwägalp beschreibe ich hier nicht, dafür aber einige zugleich längere und schönere Alternativen, so diese über die Meglisalp und den Rotsteinpass.
Auf dem Lisengrat Richtung Säntisgipfel
Start ist um 7:00 am Bhf Kreuzlingen. Der Zug führt uns nach Wasserauen (Ankunft 9:15, Höhe 870 m). An schönen Wochenenden ist die Zahl der startenden Wanderer und der parkenden Autos unermesslich. (Die meisten streben aber nach einfacheren Zielen, besonders zur Ebenalp.) Schon von unten ist der Säntisgipfel zu sehen und wirkt zum Greifen nahe... Man biegt gleich links ein und steigt zunächst im Wald, dann über Wiesen hinauf. Zwei Höfe am Wegrand bieten frische Milch an. Der Weg führt dann hoch über dem Seealpsee entlang und bringt uns, wieder leicht abfallend, bis zur Meglisalp (1½ h, Gasthaus, 1520 m).
Von hier geht es weiter hinauf, einige Tümpel passierend, die aber nicht badetauglich sind, durch zunehmend steiles Gelände bis zum Gasthaus am Rotsteinpass (1½ h, 2120 m). Es ist keine schlechte Idee, hier eine Rast einzuplanen.
Nun folgt eine wundervolle Gratpassage über den Lisengrat. Immer wieder dicht am Abgrund, aber wo nötig drahtseilgesichert, strebt man mit großartiger Aussicht nach beiden Seiten dem Säntisgipfel zu, der nach 1 h erreicht ist. Einigermaßen schwindelfrei sollte man hier wohl schon sein.
Auf dem Säntis (2500 m) trifft man Horden von Touristen, die den leichten Weg über die Seilbahn bevorzugt haben. Die Aussicht ist grandios und reicht über 6 Länder (Frankreich und Italien nur bei günstigen Bedingungen zu sehen). Man sieht auch weit nach Deutschland hinein, zum Beispiel in den Schwarzwald, den Bodensee sowieso. Leider kann es aber auch passieren, dass bei eigentlich gutem Wetter ausgerechnet der Gipfel in Wolken liegt. Trotzdem entschädigt einen das hochalpine Gefühl. Das ganze Jahr hindurch bleiben zumindest einzelne Schneereste in der Nähe liegen.
Auf dem Säntis gibt es nicht weniger als 3 Restaurants: das alte Berggasthaus Säntis, sowie zwei im Neubau. Nach der Stärkung und ausgiebigem Genuss der Aussicht nimmt man die Gondelbahn hinunter zur Schwägalp (1350 m). Der letzte Bus Richtung Konstanz fährt von dort (im Sommer) um 18:15. An schönen Wochenendtagen ist mit einer längeren Wartezeit beim Zutritt zur Seilbahn zu rechnen.
Diese Route kann man wohl als den Normalweg von Wasserauen auf den Säntis ansehen. Der Seealpsee bildet dabei ein besonderes Highlight.
Im Hochtal hinter dem Mesmer
Von Wasserauen (Höhe 870 m) folgen wir dem asphaltierten, aber doch recht steilen Weg, vorbei an einem Milch-Kiosk, bis hinauf zum Seealpsee (¾ h, 1140 m). Dort befinden sich zwei Gasthäuser, der See selbst ist absolut badetauglich und lädt zu einer Schwimmeinlage in prachtvoller Umgebung ein. Der Säntis sieht von hier schon sehr nah aus, aber ein bisschen hat man schon noch zu laufen.
Kurz hinter dem See bietet linker Hand ein Hof frische Milch an. Bald ist das Ende des Talkessels erreicht, man steigt hinauf, vorbei an einem Sturzbach, und erreicht schließlich am Anfang des auf der nächsthöheren Ebene gelegenen Hochtals das Gasthaus Mesmer (1 h, 1610 m). Hier ist ein Imbiss angebracht. Wir durchqueren nun dieses wunderschöne Hochtal wiederum bis ans Ende, steigen weiter hinauf und gelangen zu einem Felsdurchbruch namens “Wagenlücke”, wo sich eine Aussicht auf die andere Seite zum Altmann hin eröffnet (1 h, 2080 m).
Hier hört die Vegetation schlagartig fast völlig auf. Ein gut markierter Weg führt über Geröll und auch im Hochsommer noch zumindest einige Meter lang über Schnee. Das Rumoren vom belebten Gipfel wird immer lauter, und schließlich ist der Säntis erreicht (¾ h, 2500 m). Die Rückreise erfolgt wie oben beschrieben.
Ein weiterer sehr schöner Aufstieg führt an der Nordkante des Alpsteinmassivs entlang.
Die letzten Meter zum Gipfel
Man startet am Bahnhaltepunkt Schwende (2 h Zugfahrt ab Kreuzlingen, Höhe 830 m) und steigt über das Wildkirchli (ein einst von Höhlenbären und später von Eremiten bewohntes Höhlensystem; der Wanderweg führt hier mitten durch den Berg) zur Ebenalp auf (1½ h, 1590 m). Nach einer weiteren ¾ h erreicht man das weithin sichtbare Gasthaus Schäfler (1930 m), wobei man immer wieder den Säntisgipfel im Blick hat. Neben dem Gasthaus befindet sich ein Gipfelpunkt mit lohnender Aussicht, auch auf den tief unten liegenden Seealpsee.
Wir schlagen die Route ein, die am Nordrand des Alpstein entlang führt. Der Weg geht zunächst wieder ein Stück hinunter und führt schließlich durch eine Scharte auf die andere, nördliche Seite des Berggrates, so dass man für die nächste Zeit eine gute Aussicht auf die Bodenseeregion genießt. Ab hier ist die Landschaft beeindruckend wild und felsig. Man kommt am Öhrli, einem imposanten Kletterfelsen, vorbei und gelangt schließlich zum Höchniderisattel, wo der Weg wieder auf die südliche Seite des Grates überwechselt (1½ h, 2120 m).
Weiter geht es, zeitweise über nackte Felsplatten, und der Gipfel rückt immer näher. Es wird ein Feld namens “Blau Schnee” durchquert, ein ursprünglicher Gletscher, der aber bis auf geringe Schneereste abgeschmolzen ist. Ganz gegen Ende wird der Weg noch einmal steiler, und über zig künstliche Trittstufen wird schließlich der Säntisgipfel erreicht (1½ h). Für die Rückreise gönne ich mir wieder die Seilbahn.
Über diesen Pfad lässt sich die auf den ersten Blick fast unbezwingbar erscheinende Säntis-Nordwand durchsteigen, eine spannende und recht wenig bekannte Tour.
Oberhalb der Nasenlöcher
Für diese Tour fahren wir mit Zug und Bus bis zur Talstation der Seilbahn Schwägalp (Höhe 1350 m). Ein leichter Wanderweg führt vorbei an der Chammhaldenhütte durch Alpgebiet auf die Nordseite des Säntis, bis schließlich auf einem Kamm eine Wegkreuzung erreicht wird, an der ein blau markierter Weg nach rechts abzweigt (1 h, 1390 m). Ein Schild weist auf die erhöhte Gefährlichkeit dieses Weges und die Notwendigkeit alpiner Erfahrung hin.
Der Pfad windet sich durch eine steile, vom Vieh nicht mehr beweidete Blumenwiese hinauf bis an den Rand des Felsmassivs. Dort sieht man zwei Felshöhlen, die diesem Bergrücken den Namen “Nasenlöcher” gegeben haben. Der Weg führt geschickt durch die Felslandschaft hindurch, ohne dass man wirklich – wie vielleicht zuerst befürchtet – senkrecht die Wand hinaufmuss. An einigen Stellen muss gekraxelt werden, doch sind überall Drahtseile angebracht, die das Unternehmen wesentlich erleichtern. Weiter oben wird der Weg wieder einfacher, und schließlich erreicht man die Öhrligrueb bzw. wenige Meter weiter den Höchniderisattel (1½ h, 2120 m).
Wer jetzt vom Klettern noch nicht genug hat oder jetzt erst richtig in Form gekommen ist, wendet sich einige Meter rückwärts und kann noch das Öhrli in Angriff nehmen. Dort hinauf führt ein unmarkierter Pfad mit Kletterstellen, die für mich aber noch machbar waren. Zeit für diesen Abstecher ist allemal, der (hin und zurück von der Öhrligrueb) nur eine gute halbe Stunde beansprucht.
Der – jetzt leichtere – weitere Aufstieg zum Säntisgipfel erfolgt wie auf der vorangehenden Tour.
Last but not least lässt sich der Säntis in einer sehr reizvollen Variante auch von Süden her besteigen.
Vom Altmann zum Säntis
Es geht mit Bahn und Bus in das südlich des Zieles gelegene Tal namens Toggenburg, genauer bis zur Busstation Wildhaus-Dorf (Höhe 1090 m). Wir spazieren ein wenig der Straße entlang, vorbei an den in diesem Bereich etwas irritierenden Wegweisern, bis zum Einstieg in den Flürentobel. In diesem romantischen, engen Felsental steigen wir aufwärts bis ans Talende, wo man vor der Felswand des Altmannmassivs an einer Wegkreuzung herauskommt (½ h, 1390 m).
Wir biegen nach rechts in ein Hochtal auf einen fast ebenerdigen Fahrweg ein, gehen bis zu einer Alpe und dann links immer weiter hinauf, zwischen verschiedenen Vorgipfeln des Altmannmassivs hindurch immer näher an den Hauptgipfel heran. Nach 1¼ h wird die Zwinglipasshütte erreicht (2000 m), wo sich eine Einkehr anbietet.
Von hier an gehen wir durch etwas wilderes Gelände, in dem eine Herde von Steinböcken beheimatet ist, die einem mit etwas Glück über den Weg läuft. Es geht hoch zu einem Gratübergang (¾ h, 2330 m), wo sich urplötzlich der Blick auf den nahegelegenen Säntis eröffnet. Für ganz Mutige ist von hier aus auch ein – klettertechnisch anspruchsvoller – Abstecher auf den Altmann selbst möglich (siehe nächste Tour). Auf der anderen Seite des Grates führt ein steiler, durchweg drahtseilgesicherter Steig abwärts bis zum Rotsteinpass (½ h, 2120 m), von dort weiter zum Säntisgipfel wie in der ersten Tour oben beschrieben.
Der unverbaute Nebengipfel des Säntis lässt sich nur auf recht abenteuerliche Weise bezwingen.
Die letzten Meter auf dem Gipfelgrat
Wem die letzte Tour noch zu einfach war, der kann als erschwerte Variante den Altmanngipfel mitnehmen. Dies ist möglicherweise die schwierigste, auf jeden Fall eine der schwierigsten von allen hier beschriebenen Touren. Sie ist inoffiziell und nicht markiert, trotzdem von trainierten Kletterfreaks recht stark besucht.
Der Weg ist derselbe wie bei der vorgenannten Tour. Von dem genannten Gratübergang zwischen Zwinglipass und Rotsteinpass spaziert man in wenigen Minuten zum Altmannsattel (2370 m) und steht direkt vor der Wand des Altmann, wo es nicht mehr weiterzugehen scheint. Bei gutem Wetter wird man aber einige Kletterer am Fels erspähen; dies sollte man nutzen, um sich über die Aufstiegsroute klarzuwerden.
Mutig emporkletternd auf dem speckigen Gestein und Sorgen über den Abstieg erfolgreich verdrängend, selbstverständlich mit hundertprozentiger Schwindelfreiheit und Trittsicherheit, geht es nun gipfelwärts. Es gibt keine Sicherungen abgesehen von einigen Eisenstiften, die von einer einstmals wohl hier vorhandenen Drahtseilsicherung übriggeblieben sind und bei einem eventuellen Absturz vielleicht die Fallgeschwindigkeit abbremsen mögen. Einzelne blass-rote Striche verraten, dass diese Route früher einmal markiert gewesen sein muss. Ist der Vorgipfel erreicht, so kommt die schwierigste Stelle, eine beidseitig ausgesetzte Gratpassage. Ich habe mich hier auf das – wie die Schweizer zu sagen pflegen – Füdli gesetzt und bin vorsichtig hinübergerutscht. So ist nun heldenhaft das Kreuz auf dem Gipfel erreicht (2440 m), natürlich mit grandioser Aussicht und völlig unverbaut einen vollkommenen Kontrast zum Säntis darstellend.
Die ganze Kletterpartie ist streckenmäßig sehr kurz und überwindet nur 70 Höhenmeter; trotzdem würde ich vorsichtigerweise für Auf- und Abstieg jeweils eine halbe Stunde einkalkulieren. Danach geht es weiter wie oben beschrieben über den Rotsteinpass zum Säntisgipfel.
Zur Abwechslung schlage ich hier noch eine weitere Variante vor, um vom Toggenburg auf den Säntis zu gelangen. Diese ist kurz und nicht zu schwer, wird aber trotzdem wenig begangen.
Ungefähr bei 2000 m
Wie schon bei der Tour “Vom Toggenburg auf den Säntis” geht es wieder zur Busstation Wildhaus-Dorf (Höhe 1090 m). Wenige Meter die Straße abwärts, beim Einstieg in den Flürentobel, befindet sich die Talstation der Gamplütbahn. Mit dieser gemütlichen Gondel fahren wir erst einmal hinauf. So landet man beim großen Bergrestaurant auf 1350 m.
Jetzt führt ein anfangs sogar noch asphaltierter Fahrweg, der später zu einem schmäleren Waldweg wird, leicht bergab bis zu einer Wegkreuzung namens Gersellen (½ h, 1270 m). Das Ziel, der Säntis, ist hier schon in voller Schönheit zu sehen.
Wir befinden uns jetzt im Alpgebiet. Ein einfacher Schotterweg führt durch die Wiese und ggf. durch die Kühe hinauf zum Berggasthaus Schafboden (¾ h, 1730 m).
Nach der Einkehr geht es zunächst bis zum Wegweiser weiter, wo wir uns in Richtung “Chalbersäntis” orientieren. Ab hier wird der Weg schmäler und immer felsiger und verläuft schließlich auf einer Geländeformation, die in der Schweiz Krete genannt wird. Diese mündet in den Lisengrat ein, dessen letztem Stück wir bis zum Säntisgipfel folgen (1½ h, 2500 m). Für den Rückweg nehme ich wieder die Gondel auf die Schwägalp.
Diese Tour führt auf den Höhen rings um den Seealpsee herum, bis man am Ende zu diesem hinabsteigt.
Blick von der Ebenalp zum Schäfler
Der Beginn dieser Tour ist derselbe wie oben bei “Auf den Säntis über Schäfler und Höchniderisattel”. Es geht also von Schwende zunächst bis zum Gasthaus Schäfler hinauf (1930 m). Von hier führt dann ein stellenweise dicht am Abgrund verlaufender Pfad auf annähernd gleichbleibender Höhe bis zum Unteren Mesmer (1½ h, 1610 m). Bis hierhin hatte man nicht weniger als 4 Einkehrmöglichkeiten (Wildkirchli, Ebenalb, Schäfler, Mesmer).
Vom Mesmer könnte man direkt zum Seealpsee hinabsteigen. Jedoch wäre man dann zu früh am Ziel, so dass sich noch der Übergang zu einer weiteren Alp, der Meglisalp, anbietet. Die Felswand dorthin scheint zunächst kaum überwindbar zu sein, trotzdem führt ein begehbarer, steiler Pfad, teilweise drahtseilgesichert, hinüber (Übergang bei 1900 m).
Bei der Meglisalp angekommen (1½ h, 1520 m), hat man sich – mindestens – einen Apfelmost verdient. In einer weiteren Stunde steigt man von hier zum See hinab (1140 m, Badegelegenheit). Mehrere Höfe in der Nähe des Sees bieten frische Milch an und verkaufen hausgemachten Käse. Nach ½ h auf der weiter abwärts führenden Asphaltstraße erreicht man schließlich den Bhf Wasserauen (870 m). Die Züge fahren von hier bis 18:45 Uhr im Halbstundentakt zurück; danach verkehren noch einige Busse.
Der Hohe Kasten ist ein besonders exponierter Alpengipfel direkt über dem Rheintal mit entsprechendem Aussichtspotential. Diese Tour ist sehr bekannt und wird von vielen Konstanzern so oder ähnlich schon einmal gegangen worden sein. Die Tour lässt sich auch auf vielfältige Weise verkürzen.
Auf dem Weg zur Saxer Lücke mit Blick auf den Fälensee
Man startet um 7:00 am Bhf Kreuzlingen und fährt mit Bahn und Bus bis Brülisau (Ankunft 9:15, Höhe 920 m). Ein Weg führt direkt auf den Hohen Kasten hinauf. Auf dem Weg bietet ein Bauernhof frische Kuhmilch in einem Kühlschrank an. Während man den Becher leert, kann man die grau-braunen, gehörnten Erzeuger derselben in Augenschein nehmen. Kurz darauf passiert man den Gasthof Ruhsitz, aber zum Essen ist es wohl noch zu früh. Nach 1½ h ist der Gipfel (1790 m) erreicht. Wer will, kann hier das Drehrestaurant besuchen.
Ein kleines Stück muss man auf demselben Weg wieder abwärts gehen, dann wandert man mehr oder weniger auf dem Grat, gesäumt von Wildblumen, nach Südwesten entlang dem Wegweiser Richtung Bollenwees (“wees” steht für “Wiese”). Die Ausblicke nach rechts in die Schweizer Bergwelt mitsamt zwei Bergseen und nach links ins Rheintal sind grandios, auch wenn der begradigte Rhein etwas unnatürlich aussieht. Man sieht hier gut, wie die Alpen vor Millionen Jahren aufgefaltet wurden (geologische Lehrtafeln). So erreicht man zunächst das Berggasthaus Staubern (1½ h, 1750 m).
Danach geht es weiter unterhalb der beeindruckenden Felsen bis zur Saxer Lücke, einer Stelle, an der das Alpmassiv einst durchbrach. Nun steigt man nordwärts zur Bollenwees und zum Fälensee ab (1¼ h, 1450 m). Hier wieder ein Restaurant sowie Bademöglichkeit.
Von hier gibt es zwei Wege zurück. Sie sind praktisch gleich gut, aber ich wähle denjenigen, der noch weiter abwärts in den Talgrund führt und dann auf leichtem Weg den Sämtisersee streift (¾ h, 1210 m, Bademöglichkeit, wärmer als der Fälensee). Dabei passiert man mehrere Almen, die mindestens Milch und teils auch Mahlzeiten anbieten. Nach einer weiteren ¾ h, wobei noch einmal ein Lokal passiert wird, erreicht man schließlich den Ausgangspunkt Brülisau. Der letzte Bus fährt um 18:15 (und das auch nur im Sommer am Wochenende). Wer ihn verpasst, muss noch ein Stück weiterlaufen bis nach Weissbad an der Bahnlinie.
Kein Gipfel, aber trotzdem viel Aussicht.
Blick vom Zwinglipass in Richtung Fälensee
Eine schöne und nicht so schwere Streckenwanderung quer durch den Alpstein lässt sich zwischen Wildhaus und Brülisau bilden. So kann man zunächst der oben beschriebenen Tour “Von Toggenburg auf den Säntis” von Wildhaus bis zur Zwinglipasshütte folgen. Anstatt sich nun in Richtung Säntis zu wenden, nimmt man diese Hütte bzw. den wenige Minuten entfernten Zwinglipass (2010 m) schon als höchsten Punkt der Tour. Immerhin wurde ja die 2000er-Marke überschritten!
Vom Zwinglipass eröffnet sich schon ein Blick zum Fälensee, dem nächsten Etappenziel, sowie auf den Hohen Kasten. Der Weg führt jetzt wieder abwärts durch einen Talkessel zwischen den beiden Gebirgszügen. Kurz vor dem See trifft man auf die Fälenalp (frische Milch), wo sich auch die beste Badestelle befindet, dann geht man den See längs entlang und erreicht bald am anderen Ende das Restaurant an der Bollenwees (1¼ h, 1450 m). Die Fortsetzung nach Brülisau erfolgt wie in der “Rundtour am Hohen Kasten”.
Der (nicht die) Lütispitz ist einer der etwas weniger bekannten westlichen Vorgipfel des Säntis.
Abstieg vom Lütispitz mit Blick auf den Neuenalpspitz
Mit Bahn und Bus fahren wir zunächst über Nesslau zum Haltepunkt Bernhalde auf der Linie Richtung Schwägalp (Fahrzeit 2¼ h, Höhe 1030 m). Zunächst auf Fahrwegen, dann auf einem schmalen Hangweg geht es hinauf zum Windenpass (1½ h, 1630 m), wo sich der Blick auf die Kurfürsten eröffnet. Von hier aus steigt man nach links in ¾ h auf den Gipfel des grasbewachsenen Lütispitz (1990 m).
Nach Genuss der Aussicht muss man auf demselben Weg wieder zum Windenpass zurück. Nun folgt ein landschaftlich sehr eindrucksvoller, teils felsiger, teils durch blühende Wiesen führender Pfad vorbei am Alpli, wo man frische Milch bekommen kann ([miləx], der Bauer versteht nur Dialekt), zunächst über einen namenlosen Zwischengipfel (1820 m), über einen Grat, der streckenweise leichtes Klettern erfordert, schließlich zu einem weiteren Gipfel, dem Neuenalpspitz (1½ h vom Windenpass, ebenfalls 1820 m).
Von hier führt ein leichterer Weg hinunter über den Aussichtspunkt Schlafstein (1600 m), bald danach in einen bequemen Fahrweg übergehend, durch eine idyllische Landschaft zwischen Weiden und Alphöfen bis hinunter zum weithin sichtbaren Gräppelensee (1½ h, 1310 m). Dieser ist ausgezeichnet zum Baden geeignet. Noch schnell südwärts über einen Hügel, steigt man durch Wald und Wiesen nach Alt St. Johann hinab (¾ h, 890 m), von wo der Bus zurückfährt.
Abgesehen von der Milch bietet diese Tour keine Einkehrmöglichkeit. Zu beachten ist auch noch, dass die Region um den Lütispitz im Herbst des öfteren wegen Übungen der Schweizer Armee gesperrt wird; hier sollte man sich vorher informieren.
Nördlich des Alpstein, also in der uns direkt benachbarten Region, ist man zwar nicht im Hochgebirge, trotzdem gibt es hier bedeutende Voralpengipfel.
Der Kronberg ist sehr bekannt, denn dies ist der von Konstanz aus nächstgelegene einigermaßen hohe Berg, er ist überdies ziemlich einfach zu besteigen und für ganz Bequeme sogar über eine Gondelbahn zu erreichen.
Der Kronberg in Sichtweite
Es geht mit dem Zug vom Bhf Kreuzlingen bis Appenzell (Fahrtzeit 2 h, Höhe 780 m). Von hier wandern wir durch Wiesen und Wald über den Chlispitz, von dem sich erstmals ein Nahblick auf den Alpstein bietet, hinauf zum Chlosterspitz (1 h, 1330 m). Auf einer Bank im Grünen kann man die Aussicht genießen.
Die nächste, aussichtsreiche Etappe verläuft auf ziemlich gleichbleibender Höhe immer parallel zum Säntismassiv. Man quert in einem Wäldchen ein Hochmoor auf einem Bohlenpfad, passiert später eine Alp (frische Milch) und erreicht schließlich das Gasthaus Scheidegg (1 h, 1350 m), in dem man das Mittagessen einnehmen kann, falls man damit nicht noch bis zum Kronberg warten möchte.
Nun geht es hinauf zum eigentlichen Ziel, dem Kronberg (¾ h, 1660 m). Der Gipfel ist oft ziemlich überlaufen, weil eine Seilbahn hier heraufführt. Der Kronberg ist ein beliebter Abflugpunkt für Paraglider. Ein esoterischer Verein hat Hinweisschilder zu Erdstrahlen aufgestellt. Das Panorama ist aber absolut lohnend, besonders wenn man im Herbst in der Sonne steht und auf den vernebelten Bodensee hinunterschauen kann. Und natürlich ist hier oben auch ein Gasthaus.
Der Abstieg erfolgt Richtung Säntis; immer näher rücken wir an das beeindruckende Bergmassiv heran. Wieder führt der Weg durch Abschnitte von Hochmoor, später an der Chammhaldenhütte vorbei (Einkehrmöglichkeit) bis schließlich zur Schwägalp, der Endstation einer Buslinie (1¼ h, 1350 m).
Die Hundwiler Höhe ist ein wenig anspruchsvoller Berg, der besonders im Herbst und Winter gerne bestiegen wird, weil er dann oft als nächstgelegene Erhebung über das Nebelmeer hinausragt. Die hier beschriebene Tour führt übrigens, obwohl sie nicht besonders lang ist, durch drei Schweizer Kantone.
Vor der Hundwiler Höhe
Wir fahren zunächst mit dem Zug bis Appenzell (780 m), durchqueren den malerischen Ortskern und folgen dem hier schon zur Hundwiler Höhe ausgeschilderten Wanderweg. Nach mäßigem Anstieg erreichen wir zunächst die Kuppe des Himmelbergs (1¼ h, 1110 m) und etwas später den Gipfel der Hundwiler Höhe (¾ h, 1310 m). Ein Stein markiert die Grenze zwischen den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Appenzell Außerrhoden. Von hier oben bietet sich ein schöner Rundblick einerseits auf Kronberg und Säntis, anderseits – je nach Wetterlage – auf den Bodensee oder auf das über demselben schwebende Nebelmeer. Eine Einkehr in das urige Lokal am Gipfel ist ein Muss.
Jetzt geht es wieder hinab, man passiert einen kleinen Wasserfall und erreicht schließlich (es gibt mehrere alternative Wegführungen) das Dorf Hundwil (1¼ h, 790 m). Bald darauf quert man auf der Alten Tobelbrücke, einer überdachten Holzbrücke, das tief eingeschnittene Tal der Urnäsch. Wenn der Weg kurz darauf wieder nach links aus dem Tal hinaus führt, bietet sich ein dreiminütiger Abstecher zum “Syphon” an, einer eigenartigen Konstruktion, durch die Wasser von der Sitter über die Urnäsch hinüber in den Stausee Gübsensee (den wir später noch erreichen werden) geleitet wird.
Oben angelangt, passiert man ein paar Höfe, quert einen weiteren Tobel und bekommt bald schon die Ausläufer der Großstadt St. Gallen zu sehen. Vorbei an einer Wirtschaft am Sturzenegg gelangt man schließlich zum Gübsensee, einem St. Galler Naherholungsgebiet (1½ h von Hundwil, 680 m). Man könnte darin bestimmt baden, ich war aber noch nicht zur passenden Jahreszeit hier. Direkt am See liegt praktischerweise eine Bahnstation.
Die Landschaft südlich des Alpstein ist zwar in der Luftlinie weiter entfernt als dieser, doch ist sie aufgrund günstiger Zugverbindungen in etwa der gleichen Fahrzeit (und auch für den gleichen Fahrpreis) zu erreichen. Die markantesten Berge sind hier die sieben Kurfürsten. Die auffälligen sieben Zacken sind von vielen Stellen des Bodenseegebiets gut zu sehen. Da die Berge nach Süden (zum Walensee) hin senkrecht abfallen, kann man in der Regel nur von Norden her hinauf und geht auf demselben Weg wieder hinunter. Es gibt einen Kult unter gewissen Extrembergsteigern, alle sieben Kurfürsten an einem Tag zu besteigen, doch finde ich einen einzigen pro Tag absolut ausreichend.
Die meisten der sieben Kurfürsten kann man nur von Norden besteigen und muss auf demselben Weg wieder zurück. Der Käserrugg, der östlichste von ihnen, erlaubt hingegen eine Überschreitung, die man am besten von Süden nach Norden durchführt, damit man nicht so steil bergab muss.
Abstieg vom Käserrugg
Startpunkt ist Walenstadt, genauer Walenstadtberg-Klinik, Endhaltestelle eines Busses (Höhe 980 m). Zunächst geht man Richtung Westen auf einer Asphaltstraße, wobei man schon einmal die Aussicht auf alle Kurfürsten bewundern kann, bis zum Hochrugg (½ h, 1290 m). Von hier geht es weiter aufwärts durch Weideland. Man erreicht eine Stelle unterhalb des Selun, des westlichsten aller Kurfürsten, und wandert dann wieder ostwärts die Reihe aller Kurfürsten entlang, die man hier aus ungewohnter Nähe zu sehen bekommt, über die Alp Obersäss (1720 m) bis zur Alp Tschingla (1½ h, 1530 m), einer bekannten Ausflugsgaststätte.
Der Weg führt weiter, doch bald zweigt ein Pfad links aufwärts in den Wald ab, der dann einen steilen Hang quert und schließlich das Chammsässli erreicht (¾ h, 1740 m). Dieses Stück ist mit blau-weißer Farbe als Alpinsteig markiert, doch finde ich es nicht übermäßig schwierig und eigentlich auch nicht schwieriger als das, was noch kommt. Vom Chammsässli geht es weiter steil aufwärts, anfänglich durch eine Schlucht, bis man schließlich einen Sattel erreicht (1 h, 2260 m), auf dem man sich kurz vor den Gipfeln sowohl des Käserruggs als auch des Hinterruggs befindet. Ich entscheide mich für den Käserrugg, und nach wenigen Minuten steht man auf dem Gipfel desselben (2260 m, Berggasthaus und Bergstation einer Gondelbahn).
Nun geht es auf dem grasbewachsenen Käserrugg gemütlich abwärts, immer mit prachtvollem Blick auf den Alpstein, zum Stöfeli (1 h, 1680 m, Wirtschaft) und weiter, teils durch Wald, zum Berggasthaus Sellamatt (½ h, 1390 m). Von hier fährt eine gemischte Gondel-Sesselliftbahn (letzte Talfahrt 17:00) hinunter nach Alt St. Johann, wo Busanschluss besteht.
Dies ist mit 2306 m der höchste unter den Kurfürsten und gar nicht mal schwierig. Hier wird nur eine von unzähligen möglichen Wegvarianten vorgeführt.
Abstieg vom Käserrugg nach Osten
Wir fahren zunächst per Zug und Bus bis Alt St. Johann-Dorf; wenige Schritte entfernt führt uns eine gemischte Gondel- und Sesselbahn hinauf zum Berggasthaus Sellamatt (1390 m), dem Startpunkt der Tour und einer guten Gelegenheit für das Frühstück. Nach demselben wandern wir durch weitläufiges Alpgebiet, durchzogen von lichten Waldstücken, an den Fuß des Berges heran. Etwas steiler und steiniger steigt man nun hinauf auf die grasbewachsene Hochfläche des Hinterrugg. Auf dieser geht es relativ gemütlich einfach immer weiter leicht schräg aufwärts, am Schluss durchquert man zwei Lawinenverbauungen und schon trifft man am Gipfel ein (1¾ h). Dort oben steht kein Kreuz, sondern nur ein Steinhaufen als Markierung. Noch interessanter aber ist der Blick auf die Nachbargipfel sowie hinab zum Walensee.
Der Käserrugg, ein weiterer Gipfel der Kurfürsten, ist unmittelbar benachbart und im Grunde in wenigen Schritten erreicht (¼ h, 2260 m). Ein großes Restaurant, zu dem auch eine Seilbahn hinaufführt, lädt nochmals zur Einkehr ein. Trotz der Besuchermassen sind in dieser Gegend nicht selten Steinböcke zu erspähen. Hier oben ist ein Rundgang möglich auf dem Panoramaweg Rosenböden mit Alpenblumenlehrpfad.
Wir gehen ein paar Schritte auf dem Normalweg den Käserrugg hinab, biegen bald aber an einem Wegweiser scharf rechts ein. Durch schöne, abwechslungsreiche Landschaft führt der Weg zum Sattel, einer Wegkreuzung unterhalb des Gamserrugg (½ h, 1940 m). Weiter geht es auf relativ einsamer Strecke hinab bis zum Berggasthaus Voralp (1½ h, 1220 m). Von hier fährt ein Bus zurück (letzte Fahrt 18:30). Es lohnt sich auf jeden Fall, während der Wartezeit auf den Bus noch zum Voralpsee hinabzusteigen (¼ h, 1120 m) und ein Bad zu nehmen; dort auch noch ein Kiosk.
Dieser, Nummer 3 von Osten gezählt, ist ein typischer Vertreter der Kurfürsten. Den Weg zu ihm finde ich besonders wegen der Beschaffenheit des Untergrundes gar nicht so ganz einfach, aber natürlich noch machbar.
Durch das Schrattengelände zum Schibenstoll
Mit Bahn und Bus geht es zunächst nach Unterwasser-Post. Von hier führt eine Standseilbahn hoch zum Restaurant Iltios (Höhe 1340 m). Dieses sollte man auch besuchen, denn so bald kommt heute kein anderes mehr. Schon gleich hat man einen tollen Blick auf alle sieben Kurfürsten. Man startet auf einem bequemen Weg, an dem einige Klanginstallationen stehen, zum Beispiel ein Gestell mit Kuhglocken. Durch abwechslungsreiche Landschaft, oft mit lockerem Nadelwald bestanden, geht es gemächlich bergan. So erreicht man die Wegkreuzung Rüggli (1 h, 1740 m), bei der sich die Wege zum Schibenstoll und zum Zuestoll trennen.
Von hier ab wird der Weg deutlich schwieriger und steiler. Man quert jetzt ein etwa waagerechtes Feld von Kalksteinfelsen und -schratten, erreicht so den Rand des Schibenstolls und geht auf diesen hinauf. Immer wieder muss man dabei die Hände zuhilfe nehmen. In der Gipfelzone wird der Weg wieder flacher, und durch schafbeweidete Wiesen erreicht man das Gipfelkreuz (1¼ h, 2240 m), wo die Aussicht auf die Berge ringsum, die anderen Kurfürsten sowie auf den tief unten gelegenen, bilderbuchblauen Walensee lockt. Wenn man keinen weiteren Gipfel am selben Tag plant, bleibt viel Zeit, um die Aussicht zu genießen (oder bei Nebel auf bessere Sicht zu warten).
Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg zurück zum Rüggli (1¼ h). Als Variante gehe ich jetzt nicht zum Iltios zurück, sondern zur nicht weit davon entfernten Alp Sellamatt mit Berggasthaus (¾ h, 1390 m). Von hier fährt eine Seilbahn wieder ins Tal.
Der Weg auf die Nummer 4 (von Osten) ist als einziger unter den Kurfürsten durch blau-weiße Farbe als Weg mit besonderen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Dies bezieht sich auf einige Kletterstellen, die jedoch mit Drahtseilen und künstlichen Tritten soweit entschärft sind, dass der Aufstieg kaum noch schwieriger ist als auf die anderen Kurfürsten.
Kurz vor dem Gipfel des Zuestoll
Die Route ist ganz ähnlich wie zum Schibenstoll (siehe oben). An der Wegkreuzung Rüggli zweigt man dann auf den blau-weiß markierten Weg ab. Gleich kommt eine Kletterstelle, die aber durch künstliche Tritthilfen unproblematisch ist. Es folgen noch weitere solche Stellen, die letzte unmittelbar vor dem Gipfel. Rein streckenmäßig ist der Aufstieg recht kurz, und so ist nach 1h der Gipfel erreicht (2240 m). Die Kurfürsten-Aussicht mit dem tief unten im Sonnenlicht funkelnden Walensee und den Bergen ringsum ist natürlich fantastisch. Vom Bodensee sieht man nur kleine Stücke, da er vom Säntis weitgehend verdeckt wird.
Wie schon bei der Tour zum Schibenstoll gehe ich auch hier wieder zur Alp Sellamatt hinab (1¾ h). Im dortigen Gasthaus ist noch eine Stärkung drin, bevor ich die Seilbahn ins Tal nehme.
Die Nummer 5 (von Osten) ist optisch gesehen der breiteste und dadurch markanteste aller Kurfürsten. Was die Schwierigkeit des Aufstiegs betrifft, liegt er etwa im Durchschnitt.
Nahblick auf den Brisi
Ich gehe ganz ähnlich wie zum Schibenstoll (siehe oben), starte also wieder am Iltios. Der Weg ist zunächst derselbe wie zum Schibenstoll, doch folgt man dem gemütlichen Weg auf halber Höhe noch etwas länger bis zu einer Wegkreuzung namens Brisizimmer (1 h, 1620 m). Jetzt gehen wir direkt auf den mächtig vor uns daliegenden Brisi zu und erreichen an seinem Fuß eine Weggabelung, wo es in einer Richtung zum Frümseltal abzweigt und sich in der anderen der Einstieg auf die schräg geneigte Brisi-Hochfläche befindet (½ h, 1800 m).
Auf derselben, einer steindurchsetzten Grasfläche, stapft man einfach aufwärts. Die Schafe haben es ja offensichtlich auch geschafft. So wird schließlich die Gipfelzone erreicht (1 h, 2280 m). Anders als bei den übrigen Kurfürsten gibt es hier einen wirklichen Grat mit noch mehreren Nebengipfeln, an der höchsten Stelle steht aber das Kreuz mit dem Gipfelbuch.
Abwärts geht es auf derselben Route. So gelangt man wieder zum Brisizimmer (1¼ h). Von hier gehe ich über den Hof Mittelstofel zur Bergstation der Seilbahn der Alp Sellamatt (¾ h, 1390 m).
Der Frümsel ist einen Tick steiler als die übrigen Kurfürsten und kann in der Profilansicht auch recht ehrfurchtgebietend aussehen. Trotzdem verläuft der Aufstieg dann doch ohne besondere Schwierigkeiten.
Auf den Frümsel
Wir fahren mit Bahn und Bus bis zur Haltestelle Starkenbach. Folgt man dem Wanderweg wenige Minuten, so erreicht man die Talstation der Selunbahn, einer überaus altmodischen Kastenbahn, die es im Gegensatz zu vergleichbaren alten Alpbahnen irgendwie geschafft hat, die Zulassung für Personenbeförderung zu behalten. Die Fahrkarten werden hier noch handgeschrieben, oder sie verzichten ganz darauf. Da sich immer nur wenige Personen in die Holzkiste zwängen können, kann hier bei gutem Wetter leicht eine Warteschlange entstehen, doch irgendwann ist es soweit und man wird hinauf ins Alpgebiet befördert (Höhe 1580 m). Gegebenenfalls werden die Fahrgäste gebeten, oben noch die Milchkannen abzuladen. Danach gehen wir zunächst in wenigen Minuten zur Alpwirtschaft Wildmannli hinüber, wo man zum Beispiel einen Kaffee oder frische Milch einnehmen kann. Von dort ist noch ein kurzer Abstecher zu einer ausgedehnten Höhle namens Wildmannlisloch zu empfehlen, bevor nach wenigen weiteren Metern der Weg rechts hinauf zum Frümsel abzweigt.
Es handelt sich zunächst um einen teils sogar asphaltierten Fahrweg, der im Zickzack zu vereinzelt liegenden Höfen hinaufführt. Recht schlagartig beginnt dann der Aufstieg auf den eigentlichen Berg mit einer kurzen drahtseilgesicherten Passage. Wir steigen einfach immer weiter hinauf durch außergewöhnlich blumenreiches Gelände, denn diese Wiesen sind zu steil, um vom Vieh abgeweidet zu werden. Schließlich stehen wir am Gipfelgrat mit Kreuz und drei Steinmännchen (1½ h, 2270 m). Wie auch von den anderen Kurfürsten besteht tolle Aussicht in alle Richtungen, und auf zwei Seiten tönen die Kuhglocken vom Tal herauf. Es bestehen gute Chancen, dies in völliger Einsamkeit genießen zu können, da der Frümsel eher wenig begangen wird.
Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg, bis wieder der Wegweiser in Richtung Sellamatt erreicht ist (1h, 1600 m). Ich wandere auf dem einfachen Weg zur Alp Sellamatt hinüber (1 h, 1390 m), kehre dort noch ein und gönne mir wieder die Seilbahn nach Alt St. Johann ins Tal hinab.
Auf diesen, von Westen gesehen, ersten und auch einfachsten der Kurfürsten kann man eine gemütliche Wanderung in idyllischer Umgebung unternehmen.
Gar nicht schwer, oder?
Ebenso wie zum Frümsel reise ich über Starkenbach mit der Selunbahn an und setze mir den Abstecher zur Alpwirtschaft Wildmannli als erstes Ziel, bevor der eigentliche Aufstieg auf den Selun beginnt. Jetzt hat man den Selun immer vor der Nase und steigt einfach auf der geneigten Grasfläche aufwärts. Auch Kühe haben dieses Wandergebiet entdeckt. So gelangt man schließlich zum blütenbedeckten Gipfelgrat mit Gipfelkreuz (1¼ h von der Bergstation, 2200 m). Man hat genug Zeit, um lange auf diesem herrlichen Aussichtsgipfel zu verbringen und den Blick auf die umliegende Bergwelt sowie auf drei Seen (Walensee, Bodensee, Zürichsee) zu genießen.
Auf demselben Weg geht es schließlich wieder hinab zur Alpwirtschaft Wildmannli (1 h), wo man jetzt zum Mittagessen einkehren kann. Danach bietet es sich an, auf dem einfachen Wanderweg noch zur Alp Sellamatt hinüberzuwandern (1¼ h, 1390 m). Ein Kurfürst nach dem andern wird dabei passiert, so dass man schon einmal Pläne für die nächsten Wanderungen schmieden kann. Am Ziel mit dem großen Berggasthaus fährt eine Seilbahn hinunter nach Alt St. Johann, von wo der Bus uns zurückbringt.
Westlich und östlich neben den Kurfürsten befinden sich weitere interessante Berge.
Der Speer ist ein bedeutender Aussichtsberg südwestlich des Alpstein knapp unter der 2000er-Marke.
Abstieg vom Speer
Wir starten um 7:00 am Bhf Kreuzlingen, nehmen den Zug nach Ziegelbrücke, den Bus nach Amden Post und die Gondelbahn hinauf zur Bergstation Walau (Ankunft 9:45, Höhe 1290 m). Dort gibt es ein Restaurant. Noch sieht man den Speer nicht, weil der Mattstock dazwischen liegt. Der Wanderweg führt östlich um diesen herum. Gleich kommt noch eine Wirtschaft, und dann geht der Weg durch eine anfangs bewaldete Felsenlandschaft bis zur Alp am Oberkäseren (1½ h, 1650 m). Hier empfiehlt sich ein Mittagessen, während man den Ausblick auf die eigenartig sägezahnförmigen Berge bewundert.
Von hier aus ist man rasch auf dem Speer (½ h, 1950 m), einem Berg, der aus einer ungewöhnlichen, etwas bröckeligen Gesteinsart (Nagelfluh) besteht. Vom Gipfel geht die Aussicht über den Zürichsee, einen Zipfel des Walensees sowie bei guter Sicht auch zum Bodensee. Werbetafeln von vier angrenzenden Tourismusregionen sind hier aufgestellt.
Jetzt gehen wir in westlicher Richtung auf dem Grat entlang, dann zunächst recht steil abwärts auf schmalem Weg und erreichen schließlich das Hinderwängi (1¼ h, 1340 m, Wirtschaft). Von hier muss man wieder etwas hinauf bis zur Oberen Rossalp (½ h, 1570 m, Wirtschaft), und dann weiter auf relativ ebenem Weg, der immer wieder einen Panoramablick zum Zürichsee bietet, bis zur Tanzbodenalp (1 h, 1430 m, Wirtschaft). Wie man sieht, ist es unwahrscheinlich, auf dieser Strecke zu verhungern. Von der Tanzbodenalp hat man noch einmal eine großartige Aussicht in alle Richtungen.
Nun geht es abwärts auf angenehmen, großenteils durch Wiesen führenden Wegen, bis hinab in den Ort Ebnat (1¼ h, 630m), von wo der Zug zurückfährt.
Eine spannende Alternative, um auf den Speer zu gelangen, bildet der Kletterweg durch die Speer-Nordwand.
Blick auf die Speer-Nordwand
Den Höhepunkt dieser spannenden Tour bildet der Aufstieg über den Kletterweg an der Speer-Nordwand. Dieser Weg ist ein Zwischending zwischen Kraxelweg und Klettersteig und ist damit wesentlich anspruchsvoller als die meisten anderen hier beschriebenen Ausflüge. Wie die meisten anderen Wanderer hatte ich kein komplettes Klettersteigset dabei, wohl aber Klettersteighelm und -handschuhe.
Die Anfahrt erfolgt über Wattwil bis zum Bahnhof Krummenau (oder Haltestelle “Gasthof Adler” mit dem Bus). Nach Überquerung der Thur erreicht man in wenigen Minuten die Talstation einer Sesselbahn. Dieser einfache Lift bringt uns gemächlich nach oben (Höhe 1120 m), wo man schon einen Blick auf die in der Ferne drohende, furchteinflößende Speer-Nordwand werfen kann. Ein schöner Moorweg, den manche auch barfuß begehen, führt in wenigen Minuten zur Wolzenalp mit Restaurant, dort Frühstück. Nach demselben gewinnen wir auf dem Wanderweg an Höhe, der abwechselnd durch Weideland und lichte Waldpassagen führt. Nach einiger Zeit erscheint links knapp über dem Weg das Wannenspitzli, ein eigentlich unbedeutender und – dem Kuhdung nach zu urteilen – auch nicht wirklich alpiner Gipfel, der aber über Gipfelkreuz, Gipfelbuch und insbesondere eine sehr schöne Aussicht verfügt (¾ h, 1500 m).
Der Weg wird zunehmend zu einem lieblichen, jetzt kaum noch aufwärts führenden Höhenweg. Am Alpbeizli Bütz (seit 2021 Einkehrmöglichkeit) folgen wir dem Wegweiser in Richtung “Obere Rossalp” und nicht etwa “Speer”, da letzterer auf den unspektakulären Normalweg leiten würde. Die Wegweisung ist sparsam, und irgendwann habe ich den Pfad dann auch ganz verloren und musste querfeldein gehen. Trotzdem findet man schließlich den Einstieg zum Kletterweg am Fuße des stets sichtbaren Speer (1¼ h, 1700 m); der Einstieg liegt auf dem Grat, der vom Speer zum unbedeutenden Nebengipfel “Chli Speer” hinüberführt. Nun kraxelt man steil auf dem hoffentlich nicht zu feuchten Nagelfluhgestein aufwärts; die Route ist wie bei einem echten Klettersteig großenteils mit Drahtseil gesichert. Die gesicherten Passagen wechseln immer wieder mit horizontalem Gehgelände auf Grasbändern ab, wo man sich ein wenig für die nächste Kletterpartie ausruhen kann. Mit Blicken senkrecht nach unten sollte man hier keine Probleme haben. An einer Stelle kriecht man, sich duckend unter einem überhängenden Felsen, über ein Metallgitter. Schließlich trifft man dann doch recht unvermittelt direkt auf den von Touristenmassen bevölkerten Gipfel des Speer, die ihn natürlich auf leichterem Wege erreicht haben (¾ h, 1950 m).
Nach Bewunderung der Aussicht geht es nun deutlich gemütlicher auf den Stufen abwärts in Richtung Oberchäseren (½ h, 1650 m), um das Mittagessen einzunehmen. Wenn man sich umwendet, erscheint der Speer von hier aus viel harmloser als von der anderen Seite. Nach der Alp Oberchäseren wird der Weg langsam immer breiter, am Schluss gar asphaltiert, und so erreicht man schließlich die Bergstation der Sesselbahn nach Amden (1¼ h, 1290 m); wenige Meter vorher noch einmal eine Einkehrmöglichkeit am Alpstübli Strichboden.
Diese Tour verläuft durchweg oberhalb von 1000 m und führt auf einen Zweitausender. Der Gamserrugg (betont auf -rugg) liegt direkt neben den sieben Kurfürsten und könnte wohl noch zu diesen gerechnet werden, wenn man damit nicht die magische Zahl 7 aufgeben würde.
Auf dem Rücken des Gamserrugg
Vom Bhf Kreuzlingen geht es mit Bahn und Bus über Wattwil zum Haltepunkt Lisighaus (Fahrtzeit 2¼ h, Höhe 1050 m). Zunächst geht man, meist auf einer Asphaltstraße, zu zwei Moorseen namens Schwendiseen (½ h, 1160 m). Der größere von beiden (nur an einer Stelle zugänglich) bietet eine tolle Badegelegenheit. Umgeben von Seerosen und Libellen, schwimmt man im Angesicht des Säntis umher. Ein direkter markierter Weg zum Gamserrugg fehlt, so dass man besser zunächst weiter zum Iltios weitergeht (knapp ½ h, 1340 m), der eigentlich unterhalb des benachbarten Käserrugg liegt. Man genießt die Aussicht zum Alpstein auf der einen und zu den Kurfürsten auf der anderen Seite. Zunächst Richtung Käserrugg aufwärts, quert man bald das verwitterte Kalkgestein zwischen den beiden Bergrücken, wobei man leicht kletternd immer wieder Felsspalten überwinden muss (harmlos).
Nach 1½ h erreicht man die Gamsalp am Nordende des Gamserrugg (1760 m). Hierher hätte auch eine Seilbahn geführt, die wir aber natürlich verschmäht haben. Im Gasthaus auf der Gamsalp ist Zeit für ein Mittagessen. Nun steigt man den grasbewachsenen Berg weiter an bis zum Gipfelbereich am Südende, der mit 2060 m die 2000er-Marke knapp überschreitet (½ h). Wie alle Kurfürsten, bildet der Gamserrugg eine schräge Hochfläche mit dem Gipfel am Südende und fällt danach steil ab. Auf dem Gipfel ist nicht viel los, außer im Winter, wenn hierher ein Skilift in Betrieb ist.
Nun geht es hinab bis zum Berggasthaus Voralp (1½ h, 1220 m); Rückfahrt wie oben bei der Tour "Über den Hinterrugg".
Der Leistchamm liegt westlich neben den sieben Kurfürsten. Obwohl er nicht offiziell zu diesen gehört, ist er durchaus ebenbürtig sowohl was die Höhe als auch was die Aussicht betrifft.
Abstieg vom Leistchamm
Man steigt um 6:00 am Bhf Kreuzlingen in den Zug und gelangt über Ziegelbrücke per Bus nach Arvenbüel (8:30, Höhe 1270 m). Wir durchqueren die Siedlung und gehen durch lockeren Wald teils auf einem asphaltierten Fahrweg bis zur Alp Looch, die im Prinzip Essen anbietet, aber zu dieser Uhrzeit noch zu hat (½ h, 1540 m). Weiter geht es, vorbei an einer eindrucksvollen Felswand, bis zu einer Abzweigung, von der ein Pfad direkt auf den Gipfel des Leistchamm führt (1¼ h, 2100 m). Wie alle Kurfürsten ist dieser komplett von Gras bedeckt. Der Blick ringsherum sowie hinab auf den Walensee ist phantastisch.
Wieder hinab zur Abzweigung, führt der schöne Weg nun mit ständigem Blick Richtung Säntis am Hang entlang und geht schließlich in einen bequemen Fahrweg über. Wir erreichen die Ochsenhütte mit Restaurant (1¾ h, 1670 m).
Der gemütliche Voralpenweg führt nun an allen sieben Kurfürsten vorbei. Diese Strecke ist ideal geeignet, um ihre Namen auswendig zu lernen, zumal man sie aus derselben Perspektive sieht wie auch von Konstanz (nur größer). Dabei wird noch die Alpwirtschaft Wildmannli passiert. Schließlich gelangt man zum Berggasthaus Sellamatt (1¾ h, 1390 m). Die Bergbahn führt in das Dorf Alt St. Johann hinab, von wo eine Bus- und Zugverbindung heimwärts besteht.
Der Alvier, humoristisch Al-4 geschrieben (und auch so gesprochen), einer der höheren Berge unserer Umgebung, war früher, jedenfalls als Tagestour mit öffentlichem Nahverkehr, kaum zu erreichen, denn man hätte komplett aus dem Rheintal hochsteigen müssen. Durch die 2016 eröffnete Palfriesbahn hat sich das gründlich geändert.
Der letzte Anstieg vor dem Ziel
Mit Zug und Bus geht es über Sargans bis zur Haltestelle Ragnatsch. Dort liegt die Talstation der Seilbahn Palfries, bei der man im Regelfall vorher per Internet reserviert haben sollte, da die Kapazität dieser winzigen Gondelbahn sehr begrenzt ist. Oben landet man auf einer asphaltierten Alpstraße (Höhe 1720 m).
Nach wenigen Minuten entlang dieser Straße langt man am Berggasthaus Palfries an, wo ich frühstücke. Wenn man hier so unvorsichtig ist und seine Destination verrät, kann man genötigt werden, Waren zur Alvierhütte mit hochzutragen. Jetzt biegt ein Bergweg ins von Heidekraut durchsetzte Weidegebiet ab, durch das man mit wunderschöner Aussicht auf den Walensee und die umliegenden Berge sich einer Wand nähert. In dieser steigt man hinauf, wobei eine Scharte durch eine künstliche Treppe überwunden wird. Am oberen Ende derselben sieht man das Alviermassiv schon direkt vor sich liegen. Nach einem letzten Anstieg gelangt man zur Alvierhütte, die nur wenige Meter vom grasbedeckten Gipfel entfernt steht (1½ h von der Bergstation, 2340 m). Dies ist ein guter Aussichtsberg mit Weitblick vom Bodensee im Norden bis zum Berninamassiv im Süden. In der gemütlichen Hütte gönne ich mir ein Mittagessen.
Denselben Weg zurückzugehen, wäre doch etwas zu langweilig. Daher steige ich ostwärts ab und erreiche, wieder durch Weidegebiet und den Blick immer auf das Rheintal und Liechtenstein gerichtet, in der Nähe der Baumgrenze schließlich die Alp Stofel (1¼ h, 1470 m). An der dortigen Wegkreuzung orientiere ich mich in Richtung Alp Labria. Es geht wieder hinauf, und nach Überschreitung eines Kammes wird die liebliche Szenerie ziemlich überraschend von einer wilden Felsenschlucht abgelöst. Einige Zeit lang hält man sich entlang der Felswand, dann führt der Weg teils als Pfad, teils als Fahrweg durch den Wald weiter aufwärts. Zum Schluss auf asphaltierter Straße, passiert man den Gonzen und erreicht schließlich wieder die Bergstation der Seilbahn (1½ h). Sofern man an die Reservierung gedacht hat, bringt diese einen auch wieder ins Tal hinunter.
Eine schöne Tour führt uns auf diesen wuchtig über der Stadt Sargans aufragenden Berg, vor dem sich ehemals der Rheingletscher in zwei Hälften aufspaltete, nämlich das heutige Rheintal und das Seeztal.
Der Steig vor der Gonzenleiter
Sargans ist mit dem Zug in zwei Stunden gut erreichbar (Höhe 480 m). Vom Bahnhof spazieren wir durch das Städchen zunächst zum Schloss (¼ h, 540 m), wo Wegweiser weiterhelfen. Bald lässt man den letzten Bauernhof hinter sich und kommt in den Wald hinein. An einer Gabelung folgen wir dem blauen Wegweiser nach links. Auf leichten Waldwegen geht es längere Zeit immer aufwärts. Schließlich wird es etwas interessanter: Ein nach einer Seite abschüssiger Steig führt direkt am Felsmassiv des Gonzen entlang, und bald steht man unterhalb der Gonzenleiter, die eine Felsstufe hinaufhilft. Diese Leiter soll wohl der Grund dafür sein, dass der Weg durch blaue Markierung als Weg mit besonderer Schwierigkeit klassifiziert wurde, doch sind die 41 Sprossen im Nu erklommen. Oben setzt sich der Waldweg weniger steil am Hang fort, und schließlich erreicht man das Berghaus Gonzen, einen lohnenden Ort zum Einkehren (2 h, 1480 m).
Fahrwege führen nun durch Alpgebiet weiter aufwärts. Nach dem letzten Gehöft, wo schon das Gipfelkreuz sichtbar ist, bringt uns der Pfad wieder in lichten Wald hinein, eine liebliche Landschaft, die man in der Gipfelzone des von Sargans aus so felsig erscheinenden Gonzen gar nicht erwartet hätte. Bald ist das Gipfelkreuz erreicht (¾ h, 1830 m). Die Aussicht in alle Richtungen ist umwerfend. Auch der Boden-, Walen- und (als kleiner Zipfel) Zürichsee sind zu sehen.
Von hier oben erblickt man schon die Bergstation der Palfriesbahn, unser nächstes Ziel. Nach ausgiebigem Aufenthalt auf dem Gipfel wandern wir zunächst auf demselben Weg zurück, halten uns dann aber an der Wegkreuzung in Richtung “Vorder Palfries”. So wird die Bergstation der Bahn erreicht (1 h, 1720 m), die uns (Reservierung! siehe vorige Tour) ins Tal zurückbringt.
Auch diese ziemlich hochalpine Region südlich des Walensees ist von Konstanz aus noch relativ gut erreichbar, obwohl man sich hier in der Luftlinie schon etwa auf halber Strecke zwischen Konstanz und Italien befindet.
Die 5-Seen-Wanderung ist eine sehr bekannte und stark begangene Tour dieser Region, die mir aber zu kurz ist. Man kann sie leicht zu einer nicht weniger als 12-Seen-Wanderung ausweiten, überwiegend in Höhen über 2000 m. So etwas ist eigentlich kaum noch zu toppen.
Vor dem Schwarzsee
Wie alles, bedarf auch der Begriff “See” einer Definition. Als See bezeichne ich hier ein stehendes Gewässer von solcher Größe, dass es in der Landeskarte der Schweiz im Maßstab 1:50000 eingezeichnet ist. Nach dieser Zählung führt die Tour an 12 Seen vorbei. In Wirklichkeit liegen noch weitere Tümpel und Pfützen am Weg, die aber vielleicht nicht alle ganzjährig existieren. Würde man diese einrechnen, ließe sich die Zahl noch steigern. In allen Gewässern kann man selbstverständlich baden. Ich finde den Schwarzsee und den Schottensee am schönsten, der Wangsersee und der Viltersersee sind allerdings am wärmsten.
Start ist um 6:30 am Bhf Kreuzlingen. Es geht mit dem Zug nach Sargans und dann mit dem Bus zur Station Wangs-Pizolbahn. Von hier führt eine Abfolge dreier Gondel- bzw. Sesselbahnen hinauf Richtung Pizol, von denen wir nur die ersten beiden nehmen, also bis zur Station Gaffia (Ankunft 9:15, Höhe 1860 m). Auf der Alten Alp Gaffia kann man erstmal einen Kaffee verzehren.
Nun steigt man aufwärts und stößt nach Überschreitung einer Kuppe ziemlich unvermittelt auf den Baschalvasee (See 1, ½ h, 2170 m, etwas schlammig). Weiter geht es hinauf, wobei sich immer wieder tolle Fernblicke Richtung Kurfürsten, Rheintal, Schesaplana und Glärnisch ergeben. Nach Überschreitung eines Gipfels voller Steinmännli erreicht man den Schwarzsee, einen kristallklaren Bergsee wie aus dem Bilderbuch (See 2, ¾ h, 2370 m). Hiernach geht es weiter, und kurz nach der Passierung eines kleineren namenlosen Tümpels rechter Hand (See 3) erreichen wir den Schottensee (See 4, ¾ h, 2340 m) von ähnlicher Art wie der Schwarzsee. Hinter dem nächsten Hügel wartet dann schon der größte aller heutigen Seen, der Wildsee (See 5, 2440 m), zu dessen Ufer der Wanderweg allerdings nicht direkt heranführt, sowie ein hinter und über diesem sichtbarer kleinerer See, der den Wildsee speist (See 6).
Wir stehen jetzt an einer Wegkreuzung namens Wildseeluggen (½ h vom Schottensee, 2490 m). Von hier bietet sich ein Abstecher zu drei weiteren Seen an, indem wir dem Wegweiser Richtung Batöni / Pizolsattel folgen. Dieser Ausflug ist technisch ein wenig schwieriger als die Standard-5-Seen-Tour. Bald gabelt sich der Weg, und wir folgen zunächst dem Zeichen Richtung Batöni wenige hundert Meter. Hier liegt ein netter kleiner Bergsee von heller grau-blauer Farbe (See 7). Zurück zur Gabelung, folgen wir nun dem Weg ein Stück aufwärts in Richtung Pizolgletscher. Bald kommen beiderseits des Wegs zwei Gletscherseen in Sicht (Seen 8+9), durch die ein Bach fließt, der den Wildsee speist, und die mit 2560 m auch den höchsten Punkt der heutigen Tour darstellen. Von hier geht es zurück zur Wildseeluggen. Dieser Abstecher beansprucht etwa 1¼ h.
Jetzt geht es nur noch abwärts. Ein aussichtsreicher Weg führt hinab zur Pizolhütte (½ h, 2230 m), wo das Mittagessen bereitsteht. Direkt bei der Hütte befindet sich ein ziemlich kleiner Tümpel, der aber noch auf der Karte verzeichnet ist (See 10). Wenige Minuten dahinter liegt – welch Überraschung – wieder ein See, der Wangsersee (See 11, 2210 m). Von hier folgen wir dem Wegweiser zum für heute letzten See, dem Viltersersee (See 12, ½ h, 1900 m). Nun laufen wir zunächst durch Heidegebiet, dann in den beginnenden Wald auf einem Weg, der als “Heidipfad” vermarktet wird (Hütte, Kinderspielplätze) mit ständiger Aussicht auf die Berge Liechtensteins und Graubündens bis nach Pardiel (¾ h, 1630 m). Wenn Zeit wäre, könnte man noch in eines der hiesigen Gasthäuser einkehren, allerdings geht die letzte Talfahrt der Gondelbahn von Pardiel um 17:00. Von der Talstation fährt ein Kleinbus zum Bahnhof Bad Ragaz, von wo aus der Zug uns nach Hause bringt.
Diese Tour ähnelt der vorgenannten, doch liegt der Fokus diesmal nicht auf den Seen, sondern auf dem Gipfel des Pizols, des für das ganze Gebiet namengebenden Berges und eines der höchsten der erweiterten Bodenseeregion.
Vorbei am Pizolgletscher
Die Anreise erfolgt wie vorgenannt, jedoch gönnen wir uns diesmal auch noch den obersten Sessellift und gelangen so zu einem schon in bemerkenswerter Höhe gelegenen Startpunkt, der Pizolhütte (2230 m). Hier kann erstmal ein Getränk eingenommen werden. Der zunächst vielbegangene Wanderweg führt direkt hinauf zur Wildseeluggen (¾ h, 2490 m), wo wir den türkisblauen Wildsee und dahinter auch schon das Tagesziel, den Pizol selbst, erblicken.
Von hier an wird das Terrain etwas schwieriger, fast mehr als dass man auf einem Weg ginge steigt man über Felsbrocken und loses Gestein. Den Blick stets auf den Pizol gerichtet, passiert man zwei kleine Gletscherseen, umrundet auf einem Pfad, der manchmal Benutzung der Hände erfordert, den Pizolgletscher und erreicht schließlich den Grat, wo sich ein phantastischer Blick auf die andere Seite mit mehreren Dreitausendern vor der Nase eröffnet. Über den Grat wird alsbald der Pizolgipfel erreicht (1¼ h, 2840 m). Auf dem ziemlich engen Gipfel genießt man einen Rundblick auf viele hohe Berge bis hin zum schon in Südtirol gelegenen Ortlermassiv.
Der Rückweg erfolgt auf derselben Route abgesehen davon, dass ich bei der Wegverzweigung Richtung Batöni noch den kleinen Abstecher hinunter zum Wildsee mache, um mich in dessen erfrischendem Wasser abzukühlen. So erreicht man wieder die Wildseeluggen (1 h ohne Badeabstecher) und von dort wieder die Pizolhütte (½ h), von wo es mit der Seilbahn heimwärts geht. Auf der Pizolhütte oder eventuell auch auf der Alp Gaffia (Zwischenhalt des Sesselliftes) sollte man sich noch eine Mahlzeit genehmigen.
[Variante: Wenn man vom Gipfel das kurze Stück in den Sattel bis zu den Wegweisern zurücksteigt, bietet sich auch ein alternativer Rückweg in Südrichtung an. Man steigt dann zunächst sehr steil über Geröll abwärts; aufgrund dieser Komplikation ist der Weg durch blau-weiße Markierung als Weg mit besonderen Schwierigkeiten gekennzeichnet. Als Belohnung winkt dann aber ein wunderschöner Abstieg durch ein sehr naturbelassenes und abwechslungsreiches Tal, das sich tief in die beeindruckende Felslandschaft eingeschnitten hat. So kommt man schließlich an der Staumauer des Gigerwaldsees heraus (2½ h, 1350 m), wo sich eine Bushaltestelle befindet.]
Diese von beeindruckenden Wasserfällen geprägte Streckenwanderung beginnt wie die vorgenannte an der Pizolhütte und führt dann ins Weißtannental hinab. Da diese Tour mitten durch das “Jagdbanngebiet Graue Hörner” führt, ist die Chance auf Steinbocksichtungen recht groß.
Im Lavtinasattel
Wie bei der vorigen Tour starten wir an der Pizolhütte und steigen zur Wildseeluggen auf (2490 m). Dort folgen wir dem Wegweiser in Richtung Batöni. Auf steinigem Pfad geht es vorbei am Wildsee mit seiner magischen türkis-blauen Färbung (Badeabstecher empfehlenswert) und einem weiteren kleinen Gletschersee schließlich die Wand hinauf, was leichter fällt, als es aus der Ferne erscheint, bis in den Lavtinasattel (¾ h, 2590 m).
Rechts erblicken wir das Gipfelkreuz des nahegelegenen Hochwart (2670 m). Diesen Gipfel, der in wenigen Minuten erklommen ist, sollte man auf jeden Fall mitnehmen. Von oben ist ein schöner Rundblick unter anderem auf das nahegelegene Sardonamassiv, aber auch auf den Schottensee, einen weiteren See der Fünfseen-Gruppe, zu genießen. Sodann geht es wieder hinab in den Sattel, um die Wanderung fortzusetzen.
Die tief unten gelegenen, spektakulären Wasserfälle von Batöni sind von hier aus schon zu erahnen. So beginnt nun der lange Abstieg in ein ausgedehntes Almgebiet hinein. Nach längerer Zeit rücken wir immer näher an die Felswände vor, von denen zahlreiche Bergbäche und Wasserfälle herabrauschen. Schließlich steht man im Batöni, einem beeindruckenden Talkessel, in den drei große Wasserfälle hinabstürzen (1½ h vom Sattel, 1540 m). Hier lohnt ein längerer Aufenthalt, um die Szenerie zu bestaunen.
Aus den Wasserfällen entsteht ein reißender Bach, dessen Tal wir folgen; der Bach selbst wird jedoch zwecks Stromgewinnung bald unterirdisch weitergeleitet. Am Ende des Talkessels erreichen wir schließlich Weißtannen-Oberdorf mit einer Bushaltestelle (1h, 1000 m), wo wir unsere müden Knie ausruhen dürfen.
Auch die abgelegenen Murgseen mitten in den Bergen sind von uns aus noch erreichbar und stellen ein absolut lohnendes Ziel dar.
Da hinten rechts sind sie schon...
Wir starten um 6:30 am Bhf Kreuzlingen und fahren über Sargans nach Unterterzen (Ankunft 8:30, Höhe 430 m). Von hier führt eine Abfolge zweier beeindruckend langer Gondelbahnen, von denen die erste bei Anreise mit der Bahn kostenlos ist, hinauf zum Maschgenkamm (Fahrtzeit ¾ h, 2020 m). An der Bergstation gibt es natürlich auch ein Gasthaus.
Hier beginnt in Richtung Südwesten eine bekannte “7-Gipfel-Tour”, von der wir die ersten 4 Gipfel mitnehmen, nämlich den Ziger (2070 m), den Leist (2220 m), den Rainissalts (2240 m, von hier erblickt man erstmals in der Ferne die Murgseen, überragt vom Glärnisch-Massiv) und schließlich den Gulmen (2320 m, höchster Punkt für heute, bis hierher 1½ h). Der Blick fällt ständig nach rechts in Richtung Kurfürsten und nach links in Richtung auf den auffälligen Spitzmeilen und die dahinter liegenden schneebedeckten Dreitausender.
Vom Gulmen gehen wir weiter geradeaus, halten uns ein Stück weit auf dem Kamm, doch dann führt der Weg von diesem rechts ab auf mittlerer Höhe stets knapp über 2000 m durch eine einsame, durchweg grüne Berglandschaft vorbei an Bächen, bizarren Felsen und unzähligen, allesamt namenlosen Tümpeln und kleinen Seen. Schließlich erreicht man eine Anhöhe (2240 m) und sieht die Murgseen prachtvoll direkt vor sich in einem Talkessel liegen. Nach 2½ h vom Gulmen sind diese erreicht, genauer das dortige Berggasthaus, das am Übergang vom oberen zum mittleren Murgsee liegt (1820 m). Es ist Zeit für ein Bad in dem klaren Wasser sowie für das Mittagessen. Dieses Gasthaus ist so abgelegen, dass aller Proviant mit dem Helikopter eingeflogen werden muss.
Der Weg führt dann hinab durch ein wildromantisches Tal oberhalb des nicht leicht zugänglichen unteren Murgsees, der mit dem mittleren Murgsee durch einen Wasserfall verbunden ist. Diese Passage ist noch einmal ein Highlight der heutigen Tour. Schließlich wird die Alp Mornen erreicht (1 h, 1330 m), wo ein Fahrweg beginnt. Manche Wanderer lassen sich hier von einem Sammeltaxi abholen, doch scheint mir das nicht nötig.
Weiter geht es, immer mehr oder weniger in der Nähe des rauschenden Murgbaches, durch das bewaldete Tal und vorbei an dem Hof Untere Plätz (frische Milch) bis schließlich hinab in das Dorf Murg (knapp 2 h, 430 m), wobei kurz vor Murg noch ein Wasserfall aus der Nähe zu besichtigen ist. In Murg bietet es sich an, einen Badestop im Walensee einzulegen, dessen Ufer 5 min vom Bahnhof entfernt ist, bevor wir schließlich den Zug heimwärts nehmen.
Man wandert hier vom Kanton Sankt Gallen über den Foopass ins Glarnerland (Kanton Glarus) hinein.
Hinauf zur Alp Foo
Aufbruch ist um 6:30 am Bhf Kreuzlingen. Zunächst per Zug nach Sargans, steigt man hier in den Bus nach Weisstannen-Vorsiez um (Ankunft 9:15, Höhe 1180 m). Es ist kein Fehler, im dortigen Wirtshaus noch einen Kaffee zu sich zu nehmen. Der Wanderweg führt nun aufwärts durch das Tal des rauschenden Baches Seez. Man startet im Tannenwald, kommt aber bald in eine recht wilde Landschaft und steigt über zahllose Bergbächlein und vorbei an mehreren Wasserfällen immer weiter aufwärts. Dabei blickt man auf das nahegelegene Sardonamassiv, das die 3000er-Grenze übersteigt, aber leider wohl nur schwer zu erklimmen wäre (ich war jedenfalls noch nicht oben).
Schließlich erreicht man die Alp Foo (2 h, 1880 m), wo vor der Hütte Getränke zur Selbstbedienung ausgestellt sind. Gleich hinter der Hütte überschreitet man einen etwas breiteren Bach, dessen vertieftes Bett ein erfrischendes Bad zulässt. Nun geht es auf recht bequemem Weg über Weideland in ¾ h zum Foopass (2220 m), der die Grenze zum Glarnerland bildet. Hier eröffnet sich der Blick auf eine Bergwelt von Dreitausendern, die den meisten Konstanzern schon namentlich nicht mehr geläufig sein werden. An einigen Bergen erkennt man eine horizontale Linie, die völlig verschiedene Gesteine voneinander trennt. Hier haben sich verschiedene Gesteinsarten übereinander geschoben (sogenannte “Glarner Hauptüberschiebung”), weswegen diese Region sogar zu einem Unesco-Weltnaturerbe erklärt worden ist (“Tektonikarena Sardona”).
Auf weiterhin bequemem Weg steigt man vom Pass hinab zur Alp Ramin (½ h, 1900 m, frische Milch) und auf einem längeren Waldweg, von dem aus zwei besonders beeindruckende Wasserfälle links auf der gegenüberliegenden Talseite zu beobachten sind, bis schließlich in das Dorf Elm (2 h, 980 m). Die Rückreise dauert von hier aus etwa 3 h, der letzte Bus fährt um 18:00.
Abgesehen von Getränken gibt es auf dieser Tour keine Einkehrmöglichkeit. Man könnte auf die Mitnahme von Wasser verzichten und sich aus den überall verfügbaren, klaren Bergbächen versorgen.
Dieser sehr markante und von vielen Orten her sichtbare Gipfel lässt sich in einer schönen Tour mit spannender Klettereinlage besteigen.
Unverkennbar: Der Spitzmeilen; direkt rechts benachbart der Wissmilen
Für diese Tour fahren wir zunächst per Bahn und Gondel hinauf zur Bergstation Maschgenkamm mit Panoramarestaurant (Höhe 2020 m, vgl. oben Tour “Zu den Murgseen”). Hier hat man einen guten Blick auf schon den recht nah wirkenden Spitzmeilen. Von der hier beginnenden “7-Gipfel-Tour” nehmen wir nur den ersten mit, nämlich den von Heidekraut bedeckten Ziger (2070 m) mit eindrucksvoller Aussicht auf den Walensee, und gelangen hinter ihm an die Wegverzweigung Zigerfurgglen (½ h, 2000 m).
Dort biegen wir nach links ab auf den Weg, der in Richtung Spitzmeilenhütte ausgeschildert ist. Ohne große Höhenunterschiede laufen wir in einem weiten Bogen immer durchs Weideland. Nach längerer Zeit zweigt ein zum Spitzmeilen ausgeschilderter Weg über einen Bergrücken ab. Endlich steigen wir zum Wissmilenpass hinauf, wo sich ein grandioser Blick auf die Dreitausender und einsamen Täler des Glarnerlandes eröffnet, und vom Pass in stellenweise leichter Kraxelei auf nahegelegenen Gipfel des Wissmilen (2 h, 2480 m).
Unser eigentliches Ziel ist jetzt schon ganz nahe gerückt und steht direkt vor der Nase. Der Weg führt rechts um den Spitzmeilen herum auf dessen Hinterseite. Von Süden her führt eine nicht markierte, aber mit einer Kette ausgestattete Route fast senkrecht hinauf zum schroffen Gipfel desselben (½ h, 2500 m). Das Vorhandensein dieser Kette erleichtert die Kletterei doch erheblich; es ist jedoch etwas Vorsicht vor Steinschlag geboten. Wenn der Mut bis oben gereicht hat, sollte man sich ruhig längere Zeit auf den Felsen setzen und die Rundumsicht genießen. Auch auf die Spitzmeilenhütte, unser nächstes Ziel, blickt man schon herab.
Nun klettern wir wieder hinunter und gelangen – vorbei am Madseeli, zu dem auch noch ein Badeabstecher möglich wäre – auf einem immer abwärts führenden Weg zur stets sichtbaren Spitzmeilenhütte (¾ h, 2090 m). Hier haben wir uns ein Mittagessen verdient.
Von hier geht es wieder zurück zum Maschgenkamm. Dafür stehen zwei Wege zur Verfügung, die beide 1½ Stunden beanspruchen. Die Beschilderung führt in einem weiten Bogen wieder durch dasselbe Weidegebiet, das wir heute früh schon durchquert haben. Alternativ kann man etwas kürzer, aber dafür mit mehr Höhenunterschied zur Alp Fursch (1790 m, Wirtschaft) hinabsteigen und danach wieder etwas hinauf zur Bergstation.
Von hier bringen die beiden Gondelbahnen (letzte Talfahrt um 17:00) uns wieder hinab zum Bahnhof Unterterzen (430 m). Direkt hinter dem Bahnhof liegt der Badestrand am Walensee, den man unbedingt noch für einen ausgedehnten Badestop nutzen sollte, bevor der Zug uns nach Hause zurückfährt.
Der Wissmilen ist einer der höchsten Gipfel in der Region Flumserberg mit großartiger Aussicht nach allen Richtungen.
Abstieg zum Madseeli
Für diese Tour sollte man früh aufbrechen, nämlich um 6:00 am Bhf Kreuzlingen. Es geht mit dem Zug nach Schwanden und weiter per Bus nach Engi-Weberei (Ankunft 8:45, Höhe 820 m). Nun wandert man in das Mülibachtal hinein. Der Weg geht stetig bergauf, und der rauschende Bach ist stets in der Nähe. Das Tal wird schließlich eindrucksvoll durch einen Wasserfall abgeschlossen. Oberhalb des Talendes treffen wir auf den Hof Oberstafel (2 h, 1950 m, Getränke und frische Milch).
Von hier geht es weiter hinauf bis zum Wissmilenpass (¾ h, 2420 m). Plötzlich eröffnet sich eine Aussicht auf den Spitzmeilen, die Kurfürsten und die Berge Österreichs. Aber auch ein Blick zurück auf die Berge des Glarnerlands ist nicht weniger lohnenswert. Wenn man schon einmal hier ist, steigt man natürlich noch das kurze Stück über den Grat auf den nahegelegenen Gipfel des Wissmilen (¼ h, 2480 m). Der Spitzmeilen ist ebenfalls nicht weit, und man könnte auch noch diesen besteigen wollen. Ich gehe aber nur bis zum Sattel zwischen Wissmilen und Spitzmeilen und steige von dort durch wegloses, aber unschwieriges Gelände, das durch seine vielfältig in allen Farben von Hellgrün bis Violett gefärbten Gesteine auffällt, hinunter zum gut sichtbaren Madseeli (½ h, 2190 m). In diesem ist ein Bad angesagt, auch wenn der flache Moorsee zum Schwimmen nicht wirklich ideal geeignet ist. Vom See aus erreicht man nach ¼ h die Spitzmeilenhütte (2090 m), wo es Mittagessen gibt.
Der Rückweg erfolgt wie bei der vorangehenden Tour.
Wenn überhaupt ein Gebiet bahntechnisch gut mit Konstanz verbunden ist, so ist es die Region Zürich. Hier gibt es zwar nur Voralpen bzw. Mittelgebirge, allerdings befindet man sich direkt vor den Hochalpen, so dass man sehr lohnende Ausblicke vorfindet.
Das Schnebelhorn ist die höchste Erhebung im Kanton Zürich und bietet eine schöne Rundumaussicht.
Irgendwo zwischen Chrüzegg und Schnebelhorn
Start ist um 7:00 am Bhf Kreuzlingen, und es geht nach Wattwil (Ankunft 8:30, Höhe 620 m). Auf zunächst teils asphaltiertem Weg wandert man vorbei an der Burgruine Iberg und einem Hof, wo Getränke zur Selbstbedienung bereitstehen, nach Laad, dann weiter hinauf durch Wiesen und Wald, wobei man immer wieder schöne Ausblicke auf die Alpen und den Zürichsee hat, bis zu einer Wegkreuzung namens Chrüzegg (2 h, 1260 m), an der ein Bergrestaurant zur Einkehr einlädt. Direkt dahinter kommt man über einen Gipfel, der auf manchen Karten ebenfalls als Chrüzegg, auf anderen dagegen als Chümibarren bezeichnet wird (1310 m, höchster Punkt der heutigen Tour).
Durch eine Alp- und Waldlandschaft geht es nun vorbei am Gasthaus Schindelberg (Grenze zum Kanton Zürich) bis zum Hauptziel dieser Tour, das man erst kurz vorher überhaupt zu sehen bekommt, dem Schnebelhorn (1¼ h, 1290 m). Auf dem Gipfel bietet sich eine schöne Rundumaussicht sowohl nach Süden in die Alpen, aber auch nach Norden, weil in dieser Richtung keine höheren Berge mehr im Weg stehen.
Von hier erblickt man schon das nächste Ziel, das durch einen Sendemasten gekennzeichnete Hörnli. Überwiegend durch Wald führt der Weg, vorbei wieder an einem Hof mit Getränken zur Selbstbedienung, zunächst hinab zur Passhöhe Hulftegg (1¼ h, 950 m, Gasthaus und Bikertreff) und dann auf schönen Wegen durch das Naturschutzgebiet Alp Ergeten auf das Hörnli (1 h, 1130 m). Hier gibt es wieder ein Gasthaus und eine Aussicht vor allem in Richtung Alpen.
In einer ¾ h erreicht man von hier aus den Talort Steg (680 m), wo der Zug über Winterthur uns nach Hause bringt.
Graubünden hat tolle Berge, doch ist mir diese Region für Tagestouren normalerweise zu weit und die Anreise zu teuer. Für ein besonderes Highlight nimmt man das aber schon einmal in Kauf.
Ist es möglich, von Konstanz aus in einer Tagestour einen waschechten Dreitausender zu besteigen? Ja! Soweit ich sehe, bietet die einzige Möglichkeit dazu das Schwarzhorn in Graubünden, und kurioserweise sogar auf einer besonders kurzen und einfachen Tour, nur ist die Anreise lang.
Abstieg vom Dreitausender
Wir brechen um 5:30 am Bhf Kreuzlingen auf und fahren mit dem Zug nach Davos, von dort weiter mit dem Bus über den Flüelapass, eine hochalpine, sich durch die karge Landschaft schlängelnde Passstraße, bis zur Haltestelle “Abzweigung Schwarzhorn” kurz hinter der Passhöhe (Fahrzeit bis hierher knapp 4 h, Höhe 2330 m). Da man schon so hoch startet, ist es jetzt bis zum Ziel gar nicht mehr so weit! Sobald der Weg nach kurzer Zeit rechts um die Ecke biegt, verschwindet der Lärm der Passstraße schlagartig und man tritt in einen völlig naturbelassenen Talkessel ein, an dessen rechtem Rand schon das Schwarzhorn aufragt. Hier und da rauscht ein Bach oder pfeift ein Murmeltier. Am Ende des Talkessels steigt man über einen steinigen Pfad hinauf bis zu einer Wegverzweigung an der Schwarzhornfurgga (1 h, 2880 m).
Hier steht man nun direkt am Fuß des Schwarzhorns. Der geröllige Pfad schlängelt sich den Bergrücken hinauf, dabei wird der Ausblick in die Ferne immer besser. Nach eben mal einer Dreiviertelstunde ist schon der Gipfel in 3146 m Höhe erreicht. Zu Recht gilt dieser Berg als einer der einfachsten Dreitausender der Alpen. Das Panorama ist umwerfend: Bis zum Horizont nach allen Seiten nur Berge, die meisten davon niedriger als der eigene Standort, nur sporadisch sind mal Spuren menschlicher Besiedlung zu erspähen (vor allem der Ort Davos). In dieser Gegend sind mir viele Berge leider nicht mehr namentlich bekannt, aber jedenfalls sieht das Südtiroler Ortlermassiv schon recht nah aus; den Bodensee muss man sich irgendwo hinter den sich fern am Horizont abzeichnenden Kurfürsten vorstellen. Es ist genügend Zeit für einen mehrstündigen Aufenthalt hier oben auf dem Gipfel, was auch angemessen ist, da man ja nicht jeden Tag eben mal herkommt.
Der Abstieg erfolgt genau auf demselben Weg. Dabei hat man ständig eine tolle Aussicht in Richtung Engadin. So gelangt man schließlich wieder zur Bushaltestelle an der Passstraße (1¼ h), wo der letzte Bus gegen 17:30 fährt.
Der Bregenzerwald im österreichischen Bundesland Vorarlberg ist von Konstanz aus ebenfalls noch gut zu erreichen. Um die Reiseverbindungen zu finden, sollte man sowohl auf der schweizerischen (www.sbb.ch) wie auf der österreichischen Bahnhomepage (fahrplan.oebb.at) googeln, denn keine von diesen allein zeigt immer die beste Verbindung.
Auch den Pfänder kann man eigentlich als Konstanzer Hausberg betrachten. Jedenfalls kann man ihn bei normalem Wetter gut sehen, und fast jeder war schon einmal hier oben. Nach einer bekannten Anekdote ist von Konstanz aus zwar der Pfänder zu sehen, nicht jedoch die an seinem Fuß gelegene Stadt Bregenz. Dies wird meist mit Hilfe der etwas gewagten Theorie erklärt, die Erde sei kugelförmig und demzufolge würde die Krümmung des Bodensees die Stadt verdecken. Wie dem auch sei, auf dieser Wanderung kann man sich davon überzeugen, dass Bregenz tatsächlich existiert.
Auf dem Höhenweg zum Pfänder
Zunächst fährt man mit dem Zug bis Lindau, unserem Ausgangspunkt (Höhe 400 m). Man wandert durch die Innenstadt und dann immer am Bodenseeufer entlang bis zur österreichischen Staatsgrenze (1¼ h, 400 m).
Nun geht es landeinwärts durch Wohngebiete nach Backenreute und dann, überwiegend durch Wald, aufwärts bis Lutzenreute (1½ h, 850 m). Hier beginnt der “Käsewanderweg” mit Infotafeln, der uns die meiste Zeit bis zum Pfänder begleiten wird. Vorbei am Fesslerhof (Gastronomie) erreichen wir, immer wieder mit herrlichen Blicken über den Bodensee, alsbald den Hochberg (½ h, 1070 m, höchster Punkt dieser Tour).
Von hier an geht die Aussicht vor allem zur anderen Seite, nämlich auf die Österreicher und Allgäuer Alpen. Ein Höhenweg führt, zeitweise auf Asphalt, auf relativ ebener Strecke bis zur Pfänderspitze (1 h, 1060 m). Von dieser hat man nochmals eine großartige Aussicht sowohl auf die Alpen als auch über den See. Konstanz ist im Prinzip zu sehen, allerdings wird man ohne Fernglas kaum Details entdecken. Kurz vor und auf dem Pfänder besteht Einkehrmöglichkeit in mehreren Gasthöfen.
Wer mag, kann jetzt noch einen Rundgang durch den Wildpark unternehmen. Daraufhin fährt uns die Pfänderbahn (Gondel) direkt hinab nach Bregenz. Von hier kommt man mit dem Zug zurück, nach Belieben entweder über die deutsche oder die Schweizer Seite.
Der Hohe Freschen ist mit 2004 m der von uns aus nächstgelegene Zweitausender Österreichs. Damit wird er zu einem natürlichen Ziel, zumal er relativ gut erreichbar ist.
Auf dem Binnelgrat
Diese Tour kann man mit der Tageskarte Euregio Bodensee günstig unternehmen und muss sich dann keine Gedanken über die Tarifsysteme der Schweiz und Österreichs machen. Man fährt in etwa 2 h vom Bhf Kreuzlingen mit dem Zug nach Dornbirn und von dort noch etwa ¾ h weiter per Bus nach Ebnit-Museumsstube (Höhe 1050 m). Nun geht es zunächst abwärts in den Talgrund (920 m) und dann leicht aufwärts durch das bewaldete Tal der Ebniter Ache, die an einer Stelle einen Wasserfall bildet, bis zur Wegabzweigung an der Achrainalpe (¾ h, 1080 m). Von hier führt ein steilerer Waldweg hinauf bis zur Abzweigung an der Binnelalpe (1 h, 1720 m, auch hier manchmal frische Milch), wo schöne Fernblicke unter anderem auf Bodensee und Alpstein beginnen.
[Variante bis hierher: Aus dem Bus eine Station vorher an der Station Ebnit-Sattelweg (950 m) aussteigen, kurz hinunter zur Hängebrücke über den Bach und dann durch Wald hinauf zur Sattelalpe (½ h, 1160 m), dort Frühstück und frische Milch. Weiter bis zum Ende des Talkessels und dann in Serpentinen hinauf zum Fluhlöchle (1 h, 1620 m). Dort ist in wenigen Minuten ein Abstecher zur Altenhofalpe möglich (frische Milch). Sodann auf aussichtsreichem, fast ebenem Weg bis zur Wegverzweigung bei der Binnelalpe (½ h, 1720 m).]
Der Hohe Freschen liegt nun direkt vor uns. Auf ihn geht es über den Binnelgrat, eine der schönsten mir bekannten Gratwanderungen, die wohl Schwindelfreiheit, aber keinerlei Klettereinlagen erfordert. Bald ist das Ziel, der Gipfel des Hohen Freschen, erreicht (¾ h, 2000 m) mit den üblichen Utensilien (Gipfelkreuz, Gipfelbuch) und einer tollen Rundumaussicht vom Bodensee bis Graubünden.
Von jetzt an gibt es nur noch völlig bequeme Wege, zunächst zum Freschenhaus (¼ h, 1850 m), wo wir das verdiente Mittagessen einnehmen. Danach führt der Weg zur Saluver Alpe (½ h, 1570 m, während der Alpsaison Einkehrmöglichkeit). Von hier gibt es mehrere Varianten, um im Tal den Bus zu erreichen: Ein schöner Weg führt entlang eines Baches hinab bis Bad Laterns (auch genannt “Bädle”) (1 h, 1150 m), allerdings fahren hier nur wenige Busse ab. Alternativ geht es über eine leichte Kuppe nach Gapfohl (1550 m, ½ h von der Saluver Alpe, Wirtschaft), von wo (nur am Wochenende und bis 16:30) ein Sessellift zur Bushaltestelle Innerlaterns-Kühboden hinunterfährt (1150 m). Wenn der Lift nicht fährt, kann man auch in ¾ h zu Fuß ins Tal laufen. Sehr empfehlenswert, wenn man ohne Fahrweg ganz ins Tal laufen möchte, ist schließlich auch der “Leseweg”, ein schmaler, wenig begangener Steig auf halber Berghöhe und dann durch Wald direkt talabwärts (1¼ h von der Saluver Alpe bis Kühboden). Der Bus fährt bis Rankweil, wo wir in den Zug umsteigen.
Diese Tour führt über durchgängig einfache Wege durch den Bregenzerwald mit dem Hochälpelekopf als höchster Erhebung.
Abstieg vom Hochälpelekopf mit Blick auf den Dornbirner First
Start für diese Tour ist um 6:30 am Bhf Kreuzlingen. Es geht mit dem Zug nach Dornbirn und weiter per Bus zur Passhöhe Bödele (Ankunft dort 9:00, Höhe 1150 m). Angekommen am Bödele, kann man im Hotel neben der Bushaltestelle erstmal einen Kaffee zum Wachwerden zu sich nehmen. Danach sollte man auf jeden Fall die paar Minuten zum Bödelesee hinabsteigen, einem idyllisch im Wald gelegenen Moorsee, der übrigens in vielen Karten nicht eingezeichnet ist, und dort ein erfrischendes Bad genießen.
Jetzt geht es aufwärts, wobei mit zunehmender Höhe die Aussicht auf österreichische, Schweizer und Allgäuer Alpen sowie den Bodensee immer beeindruckender wird. Nach einer knappen Stunde ist der Hochälpelekopf erreicht, der höchste Punkt der heutigen Tour (1460 m). Im folgenden passiert man neben der Benedikt-Kapelle einen nicht sehr sauber wirkenden Tümpel; ich habe jedoch das Bad in ihm überlebt. Weiter geht es durch Nadelwälder und über Wiesen, bis man die Weißenfluhalpe erreicht (eine gute Stunde von Hochälpelekopf, 1370 m). Die “Dornbirner First” genannte Bergwand liegt immer vor einem.
Die Einkehrmöglichkeiten sind bis hierher so zahlreich, dass ich sie nicht alle aufgezählt habe. Verhungern wird man auf dieser Strecke also kaum. Von der Weißenfluhalpe steigt man in einem längeren Hatsch auf einer Forststraße zur Kobelalpe hinab (1½ h, 990 m), dann auf dem Fußweg nordwärts bis kurz vor der Bushaltestelle “Niedere”, dann aber wieder südwärts einbiegen bis zum Kirchle (1 h, 820 m).
Am Schluss der Tour warten noch einige echte Highlights. Zunächst das Kirchle, bei dem es sich nicht etwa um eine Kirche handelt, sondern um eine 70 m hohe, nach oben offene Höhle, durch die der Wanderweg hindurchführt. Es folgt ein eindrucksvolles Schluchtensystem bestehend aus der Alplochschlucht und der Rappenlochschlucht. Ein Holzsteg führt mitten durch die Alplochschlucht mit der brausenden Dornbirner Ach hindurch, bis man den Staufensee erreicht (½ h vom Kirchle, 590 m). Trotz des etwas schlammigen Ufers ist ein Bad durchaus lohnend. Am Ende des Sees beginnt die Rappenlochschlucht. Nach einem Felssturz wurde hier ein neuer Steig angelegt, auf dem man diese in der Höhe überschreitet. So erreicht man das Gütle (½ h, 520 m), dort zwei Gasthöfe und eine Bushaltestelle, von der aus wir über Dornbirn zurückreisen.
Ein recht einfacher und entsprechend beliebter und gut besuchter Aussichtsgipfel.
Abstieg von der Hohen Kugel
Man könnte es noch leichter haben, aber damit wir nicht gar zu schnell schon am Gipfel sind, starten wir ganz unten im Rheintal am Bhf Götzis (Fahrt von Konstanz ca. 2 h, Höhe 420 m). Wir laufen ins Ortszentrum, halten uns etwas rechts und folgen einem Wegweiser in Richtung der Burgruine Neumontfort. Rasch ist der Rand des Städtchens erreicht, und nach Überquerung einer Landstraße führt ein Forstweg über einen Hügel in die urige, tief eingeschnittene Örflaschlucht. Entlang dem rauschenden Bach kommen wir bald zu einer beschilderten Wegkreuzung an einem Ausgang der Schlucht (½ h, 540 m).
Richtung Millrütte führt der Weg nochmals ein kurzes Stück durch die Schlucht und dann hinauf zunächst zur Kirche Meschach (mit Trinkwasserbrunnen), wo sich schon einmal ein Blick auf den Gipfel der Hohen Kugel eröffnet, dann weiter aufwärts auf einem schönen, bewaldeten Grat, nach links immer wieder mit Blicken ins Rheintal, zum Gipfel des Kapf (1¼ h, 1150 m). Dort hat man einen wunderschönen Blick auf Bodensee, Alpstein und auch die Hohe Kugel.
Vom Kapf laufen wir in Blickrichtung auf die Hohe Kugel (die Wegmarkierungen sind etwas spärlich) ein kurzes Stück durch Wiese und Wald zur Millrütte (¼ h, 1110 m), einem Ausflugslokal, in dem sich ein Mittagessen anbietet (bis hierher wäre auch ein Bus gefahren). So gestärkt geht es nun endlich auf den Gipfel. Nach einer weiteren Stunde, überwiegend durch Tannenwald, ist dieser erreicht (1650 m). Es ist genug Zeit, um den traumhaften Rundblick – natürlich auch zum Bodensee – ausgiebig zu genießen. Der Rückweg führt nordwärts über den Bergrücken, dann auf einem Wurzelpfad hinab zur Emser Hütte (dort weitere Einkehr möglich), und weiter auf einem breiten Weg ins Dorf Ebnit (1 h, 1080 m). Hier besteht eine Busverbindung nach Dornbirn, von dort weiter mit dem Zug nach Konstanz.
Eine aussichtsreiche Tour zwischen Wald und Alphöfen hoch über dem Rheintal. Auf diese Tour sollte man keinen Proviant mitnehmen.
Aufstieg zur Staufenspitze
Start ist um 6:30 am Bhf Kreuzlingen, zunächst nach Heerbrugg. Von dort fährt der Bus nach Hohenems-Schlossplatz (Ankunft 8:30, Höhe 420 m). Der Weg geht stetig aufwärts und führt bald in den Wald hinein. Auf dem bequemen Fahrweg gelangt man schließlich zur Gsohlalpe (1 h, 980 m), wo man ein erstes Frühstück einnehmen kann.
Durch lichteren Wald, immer wieder mit schöner Aussicht auf den Bodensee, aber auch den Hohen Freschen und den Säntis, gehen wir weiter hinauf zur Emser Hütte (¾ h, 1280 m) und kurz darauf zur Alpe Schöner Mann (¼ h, 1380 m). Auf einer der beiden Hütten bietet sich eine Mahlzeit an; die erste hat die größere Speisekarte und die zweite die bessere Aussicht. Wenn man dem Fahrweg weiter folgt, führt bald links ohne Markierung ein Trampelpfad durch die Wiesen hinauf. Auf diese Weise gelangt man zum Gipfel des Schönen Manns (¼ h, 1540 m), auf dem ein weithin sichtbares Gipfelkreuz steht. Wie in anderen Bergnamen der Region steht “Mann” hier für “mont”, denn die Gegend war früher romanisch besiedelt.
Auf demselben Pfad wieder abwärts den breiten Weg erreichend, gelangt man schließlich - vorbei an der Alpe Hinterberg mit frischer Milch - zu zwei Berggasthäusern namens Schuttannen (¾ h, 1150 m). Von hier führt ein schöner Pfad auf die Spitze des schon von weitem sichtbaren Staufen (¾ h, 1470 m). Dieser, obwohl gar nicht allzusehr bekannt, ist einer der besten Bodensee-Aussichtsberge.
Nach dem Genuss der Aussicht führt der Weg zunächst steil abwärts durch Wald vorbei an der Staufenalpe (Wirtschaft) und dem Gasthaus Kühberg bis zum Gipfel des Karren (1 h, 970 m), dort Restaurant und Bergstation einer Seilbahn. Es wäre nicht wirklich nötig, aber ich habe jetzt die Seilbahn genommen. Von der am Rande von Dornbirn gelegenen Talstation schlendert man in einer knappen halben Stunde in die Innenstadt hinein. Vom Bahnhof gelangt man mit dem Bus wieder nach Heerbrugg und dann per Zug nach Konstanz.
Wer einmal das ganze Bundesland Vorarlberg überblicken möchte, sollte es mit dieser Tour entlang des langgezogenen Bergrückens der Winterstaude mitten im Bregenzerwald probieren.
Richtung Bullerschkopf
Aufbrechend um 6:30 am Bhf Kreuzlingen gelangt man über Heerbruck und Dornbirn mit dem Bus nach Andelsbuch-Gemeindeamt (Ankunft 9:00, Höhe 610 m). An der Kirche spaziert man eine viertel Stunde aus dem Dorf hinaus und gelangt zur Talstation der Sesselbahnen. Zwei Bahnen führen hinauf auf die Niedere (1530 m). Im Bergrestaurant Niedere nehme ich ein erweitertes Frühstück ein.
Der Weg führt zunächst am Rand des Bergrückens entlang mit schöner Aussicht auf Allgäu und Bodensee. An einer Stelle ist ein Abstecher in die eigentliche Gipfelregion möglich (der genaue Gipfel der Niedere ist allerdings schwer auszumachen). Schließlich gelangt man zur Wegkreuzung an der Stongerhöhe (1 h ohne Abstecher, 1760 m). Von hier bietet sich ein weiterer Abstecher auf den Tristenkopf mit einem Gipfelkreuz an (½ h, 1740 m). Wieder auf der Stongerhöhe, gelangt man nun über einen schönen Grat auf die Winterstaude, den höchsten Punkt dieser Tour (½ h, 1880 m). Hier bietet sich ein Rundumpanorama über fast das gesamte Ländle Vorarlberg; auch der ganze Bodensee ist im Blick.
Ein großartiger Weg führt nun auf dem nach beiden Seiten steil abfallenden, von Alpenblumen übersäten Bergrücken über einige Zwischenhügel bis zum Bullerschkopf (¾ h, 1760 m). Jetzt gehe ich auch noch, trotz spärlicher Wegmarkierung, weiter bis zum östlichsten Gipfel der Bergkette, dem Nägelekopf (¼ h, 1690 m). Ich komme zwar nur bis auf wenige Meter an das Gipfelkreuz heran, das für mich unerreichbar auf einer Felsnadel steht, aber der Weg lohnt sich trotzdem schon wegen des Nahblicks auf den Hohen Ifen.
Jetzt geht es wieder zurück bis vor den Bullerschkopf und dann nordwärts auf einem steinigen Pfad immer bergab. Schließlich passiert man zwei Höfe, die Getränke anbieten. Danach geht der Weg in eine asphaltierte Straße über, und bald wird Schetteregg erreicht (1½ h, 1080 m), wobei wenige Meter vorher ein links am Weg gelegener Ministausee noch ein erfrischendes Bad ermöglicht. Neben dem Restaurant befindet sich eine Bushaltestelle. Der letzte Bus fährt um 17:30 und bringt uns über Dornbirn wieder zurück.
Der markante Gipfel der Damülser Mittagsspitze stellt einen weiteren lohnenden Aufstieg dar. Da die Busverbindungen nach Damüls zu schlecht sind, unternehme ich diese Tour als Rundtour von Mellau aus.
Vor der Mittagsspitze
Start ist um 6:00 am Bhf Kreuzlingen. Über Bregenz erreicht man schließlich per Bus Mellau (Ankunft 9:00, Höhe 690 m). Ein zehnminütiger Spaziergang durch das ziemlich malerische Dorf führt zur Talstation der Gondelbahn. Diese führt hinauf auf 1390 m. Oben hat man die schwierige Wahl zwischen zwei sehr ähnlich aussehenden Restaurants, um das Frühstück einzunehmen.
Der spürbar aufwärts führende Weg beginnt als Fahrweg und wird langsam schmaler. Durch Alpgebiet gelangt man schließlich zu einer Abzweigung, von der ein felsiger Pfad, der gelegentliche Benutzung der Hände erfordert, auf den auffälligen Gipfel der Mittagsspitze (oder Mittagspitze, die korrekte Schreibweise scheint strittig zu sein) hinaufführt, die die Bezeichnung “Spitze” auch verdient hat (1½ h, 2090 m). Hier besteht ein kompletter Rundblick auf die umliegende Bergwelt; auch ein Stückchen Bodensee ist zu sehen.
Man steigt denselben Pfad wieder hinab und gelangt bald zur Uga-Alp (½ h, 1800 m) mit Restaurant, einer guten Gelegenheit zum Mittagessen (alternativ gibt es auch eine Sennhütte nebenan). Von hier hat man nochmals einen Prachtblick zurück auf den Gipfel. Weiter talabwärts geht es nun in leichtem Auf und Ab zur Mittelargenalpe (Einkehrmöglichkeit) und dann über einen idyllischen, aber nicht immer perfekt markierten Weg, der, einige Bäche überschreitend, durch aussichtsreiches Weideland führt. Nur Kuhglocken unterbrechen die Stille. Einige Flecken mit Heidekraut fallen auf. Schließlich erreicht man die Alpe Obern (auch: Obere Alpe) (1¾ h, 1590 m, Einkehrmöglichkeit).
Diese liegt direkt unterhalb der Kanisfluh. Ein Aufstieg wäre leicht möglich, doch reicht mir die Zeit dafür nicht. Daher folge ich direkt dem bequemen Weg über zwei weitere Alpen mit Einkehrmöglichkeit zurück zur Bergstation der Mellaubahn (¾ h). Deren letzte Talfahrt geht um 17:00; die Rückreise erfolgt wahlweise über Bregenz oder Dornbirn.
Die Kanisfluh soll nach manchen Angaben der bekannteste Gipfel des Bregenzerwalds überhaupt sein. Jedenfalls liegt sie ziemlich in der Mitte desselben und ist leicht zu besteigen.
Kurz vor dem Gipfel der Kanisfluh
Diese Tour verläuft sehr ähnlich wie die zuvor beschriebene auf die Damülser Mittagsspitze (für Details siehe dort). Allerdings gehe ich sie in umgekehrter Richtung und verzichte auf die Besteigung der Mittagsspitze, habe dafür aber Zeit für die Kanisfluh. Es geht also auch hier zunächst nach Mellau und dann mit der Gondelbahn hoch zu den Gasthäusern. Ich gehe jetzt, vorbei an der Kanisalpe (Einkehrmöglichkeit), direkt hinauf zum Hauptgipfel der Kanisfluh (1½ h, 2040 m). Hier oben bietet sich eine tolle Rundumsicht mit gutem Blick auf bekannte Berge wie den Widderstein und die Rote Wand, auch der Bodensee ist im Blick. Der Berg ist ziemlich beliebt, und man ist hier wahrscheinlich nicht allein.
Ein kurzes Stück muss man auf demselben Weg wieder hinunter, doch dann biegt ein Pfad ab, der zur Alpe Obern führt (¾ h). Auf der anderen Seite des Talkessels geht es wieder hinauf. Über die Mittelargenalpe kommt man zur Uga-Alp (1½ h). Vorbei an der Damülser Mittagsspitze, die ich gerne auch noch bestiegen hätte, wozu es aber zeitlich nicht mehr reicht, kommt man schließlich wieder zum Ausgangspunkt an der Bergstation zurück (1 h).
Geradezu als Königstour möchte ich diese Wanderung auf dem Grat des First (auch: Dornbirner First) bezeichnen, einer markanten Bergkette, die von überall im Bodenseeraum aus gut zu sehen ist. Entsprechend ist denn auch der Ausblick von hier oben.
Auf dem Firstgrat
Start ist wieder in Mellau, Bushaltestelle Sonne (3 h vom Bhf Kreuzlingen, Höhe 690 m). Von hier führt ein asphaltierter Weg direkt aus dem Ort hinaus durch Wald bis hinauf zur Doseggalpe (¾ h, 1000 m). Nun wandelt sich der Weg zu einem schmalen, steileren Steig, der durch zunehmend aufgelockerten Wald aufwärts führt, bis die Hangspitze erreicht ist, der östlichste Gipfel der als “First” bezeichneten Bergkette (1½ h, 1750 m). Hier eröffnet sich plötzlich ein grandioser Rundumblick auf die tief unten liegenden Täler, die Berge des Bregenzerwaldes sowie den Bodensee.Jetzt beginnt die Wanderung über den Firstgrat, einen prachtvollen, abwechslungsreichen Gratweg mit grandioser Aussicht nach allen Seiten. Jedoch sollte man gelegentlich auch einen Blick auf seine Füße werfen, denn es gibt einzelne ausgesetzte Stellen, derentwegen der Weg als “alpiner Steig für Geübte” ausgezeichnet ist. Der Pfad führt durch blumenbestandene Wiesen, teils auch vorbei an Zwergkiefern und Ameisenhaufen, bis zu einem Kreuz in der Nähe des (aber nicht genau auf dem) Guntenkopf (1 h, 1760 m). In ähnlicher Weise geht es weiter bis zum westlichen Ende des Grates, der Mörzelspitze, dem höchsten Punkt dieser Tour (½ h, 1830 m).
Von hier steigt man durch Alpgebiet hinab, überquert einen Bach und tritt in ein breites, einsames Hochtal ein. An der anscheinend stillgelegten Unterfluhalpe wenden wir uns nach links und erreichen schließlich die Sattelalpe (1¼ h, 1160 m). Hier endlich wartet die verdiente Brotzeit.
Von der Sattelalpe führt ein Waldweg weiter abwärts, quert die Ebniter Ache auf einer Hängebrücke und stößt bald an der von Ebnit kommenden Straße auf die Bushaltestelle “Sattelweg” (½ h, 950 m). Von hier geht es nach Dornbirn und dann weiter mit dem Zug zurück nach Konstanz.
Ziemlich viele Höhenmeter, aber ein schöner Gipfel in felsiger Landschaft im hinteren Bregenzer Wald.
Der lange Weg nach oben ...
Die recht lange Anfahrt erfolgt über Bregenz oder Dornbirn mit dem Bus bis zur Haltestelle Schoppernau-Schalzbach (bis hierher ca. 3½ h, 920 m). Ein Fahrweg führt gleich nach rechts hinauf, vorbei an traditionellen Holzhäusern, bis zur Oberen Schalzbachalpe (¾ h, 1300 m, dort Getränke).
Anfänglich durch Weidegebiet, steigen wir in einem abgeschiedenen Tal weiter hinauf, an dessen Abschluss ein eindrucksvoller Wasserfall von einer Felswand hinabstürzt. Der Pfad führt in einem Bogen nach oberhalb dieser Felswand. Dort trifft man auf einen netten, kleinen Bergsee, in dessen klarem Wasser ein erfrischendes Bad zu empfehlen ist. Schließlich überschreitet man ein Joch und erblickt ein ganz neues Panorama von hohen Bergen auf der anderen Seite. Kurz darauf weist an einer Weggabelung die Beschilderung nach links zum Gipfel und nach rechts zur Biberacher Hütte (2 h, 2200 m).
Wir gehen links hinauf auf dem Weg, der als alpiner Steig für Geübte gekennzeichnet ist. Die Schwierigkeiten halten sich aber in Grenzen, einige Passagen sind drahtseilgesichert, und auf den allerletzten Metern ist es hilfreich, die Hände einzusetzen. So ist das Ziel, der Gipfel der Hochkünzelspitze, bald erreicht (½ h, 2400 m). Dieser bietet eine gute Rundumaussicht, auch wenn bei meinem Aufenthalt die Sicht durch Nebel teilweise getrübt war.
Auf demselben Steig geht es wieder hinunter zur Weggabelung und danach durch ausgesprochen schönes, felsiges Gelände weiter hinab bis zur Biberacher Hütte (1 h, 1850 m). Hier ist genügend Zeit für ein zünftiges Mittagessen. Von der Hütte führt ein bequemer Güterweg abwärts ins Tal. Während des Abstiegs rauscht überall das Wasser. Schließlich trifft man auf die Straße bei der Bushaltestelle Schröcken-Landsteg (1¼ h, 1070 m), wo der Bus zurückfährt.
Von Konstanz aus ist der Widderstein der wohl markanteste Gipfel, den man bei klarem Wetter am Osthorizont erkennt. Daher will man natürlich auch einmal hier oben gewesen sein. Trotz großer Entfernung ist dieser Berg noch erreichbar. Diese Tour erfordert unbedingt trockenes Wetter und ist für meine Verhältnisse bergsteigerisch schon recht anspruchsvoll.
Hier jetzt irgendwie hoch ...
Man muss früh um 5:30 den Zug in Kreuzlingen nehmen und fährt mit Bahn und Bus nach Österreich hinein bis zum Hochtannbergpass, Haltepunkt “Gasthof Adler” (Ankunft 9:15, Höhe 1670 m). Schon das letzte Stück der Busfahrt durch die karge, hochalpine Landschaft ist ein Erlebnis. Von der Passhöhe führt der Wanderweg durch Wiesen hinauf zur Widdersteinhütte (½ h, 2010 m), dort Frühstück.
Der mächtige Klotz namens Widderstein ist jetzt schon ganz nahe. Man folgt dem Wanderweg weiter und biegt bald nach rechts auf den Weg in die Felsregion ein, der zu Recht als “alpiner Steig für Geübte” markiert ist. Vorbei an Gedenktafeln für Verunglückte wandern und klettern wir immer höher auf dem Steig, dessen genauer Verlauf nicht immer ganz offensichtlich ist. Immer wieder sind die Hände zu Hilfe zu nehmen. Modernen, überflüssigen Schnickschnack wie Drahtseile und künstliche Stufen gibt es hier nicht. Zum Glück findet man überall genügend natürliche Tritte, so dass ich den Aufstieg – jedenfalls bei Trockenheit – zwar etwas anstrengend, aber nicht wirklich gefährlich finde. Nicht schlecht wäre allerdings ein Klettersteighelm, da weiter oben aktive Wanderer einen Steinschlag auslösen könnten. Wenn auch die Strecke nicht weit ist, braucht es doch einige Zeit, bis man schließlich den Gipfel erreicht (1½ h, 2530 m). Die Rundumsicht von hier oben ist grandios. So viele andere Berge, die man früher mühevoll bestiegen hat, sehen von hier betrachtet ernüchternd klein aus. Selbst der Bodensee wirkt ziemlich mickrig, auch weil aus dieser Perspektive seine Längsausdehnung nicht zur Geltung kommt.
Denselben Weg steigen wir wieder hinab. Nur stückweise kann man frei gehen, sucht sonst immer wieder Tritte und kann sich, um in Ruhe die nächsten Schritte zu planen, auch immer mal einfach auf den Felsen setzen. Da man jetzt schon weiß, was einen erwartet, fand ich den Abstieg gar nicht mehr so schwer. Am Fuß des Berges geht der Pfad wieder in einen normalen Bergwanderweg über, der, vorbei an einer grasigen Erhebung namens Seekopf und dem kleinen Hochalpsee, zur Bärgunthochalp führt (1¼ h, 1970 m), wo frische Milch und andere Getränke angeboten werden. Beeindruckend ist von hier der Blick zurück auf den massigen Widderstein.
Genau hier beginnt das Kleine Walsertal. Entlang eines Baches geht es in demselben stetig bergab durch eine äußerst urwüchsige Landschaft. Immer wieder ist der Widderstein von seiner Prachtseite zu bewundern. Langsam tritt man in Wald ein und erreicht die Bärgunthütte (1 h, 1410 m), dort Einkehr.
Kurz darauf wählt man an der Wegkreuzung rechts den “Panoramaweg”, der an der Alpe Widderstein vorbeiführt (nochmals Einkehrmöglichkeit). So ist bald das Dörfchen Baad erreicht, die höchstgelegene Siedlung des Kleinen Walsertals (½ h, 1240 m). Es besteht ein guter Busanschluss nach Oberstdorf auf der deutschen Seite. Hier sollte noch ein Allgäuer Abendessen drin sein, bevor die lange, ca. vierstündige Zugfahrt zurück nach Konstanz angetreten wird.
Zwei bedeutende Gipfel in zwei Ländern sind auf dieser Streckenwanderung zu meistern.
Ifen und Ifersguntenalpe
Es geht zuerst mit Bahn und Bus in mehr als drei Stunden bis zur Haltestelle Schoppernau-Diedamskopfbahn im Bregenzer Wald. Wir gönnen uns die Seilbahn hinauf zur Bergstation (Höhe 2020 m) und erst einmal ein Frühstück im dortigen Panoramarestaurant. Danach sind es noch einige Schritte bis zum Gipfelkreuz des Diedamskopfs (2090 m), wo ein herrlicher Rundblick lockt, unter anderem auf den Bodensee auf der einen Seite und den auffällig zahnförmigen Hohen Ifen – Ziel Nummer zwei der heutigen Tour – auf der anderen. Danach gehen wir wieder zurück zur Bergstation, wo die eigentliche Wanderung beginnt.
Gleich zweigt ein Weg in Richtung zum Hohen Ifen ab. Die ersten Meter sind noch ein Fahrweg, doch bald gelangen wir auf einen zunehmend einsamer werdenden Bergpfad. Durch blühende Wiesen und lockeres Buschwerk steigen wir zunächst tendenziell abwärts. Mehrere Bäche werden gequert, an der niedrigsten Stelle etwa bei 1660 m. Der durchweg abwechslungs- und aussichtsreiche Weg führt schließlich durch ein kleines Wäldchen aus Zwergkiefern, hinter dem sich plötzlich wieder ein Blick auf den schon sehr nahegerückten Ifen eröffnet. Kurz darauf erreichen wir die Ifersguntenalpe (1¾ h, 1750 m), einer Gelegenheit für eine weitere Mahlzeit.
Von jetzt an ist der Weg wieder stärker begangen, da einige Kleinwalsertaltouristen bis hierher vordringen. Man quert einen Geröllhang und arbeitet sich, teils durch Drahtseilsicherungen unterstützt, weiter aufwärts. Die letzten Meter stapfen wir einfach auf dem Grashang hoch, und schon ist er erreicht: der Gipfel des Hohen Ifen (1 h, 2230 m). Beeindruckend ist hier nicht nur der Rundblick, sondern auch der einmalige, vollkommen senkrecht abfallende Steilhang mit der darunterliegenden Steinwüste des sogenannten Gottesackers. Hier oben verläuft auch die Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland.
Nun liegt nur noch der Abstieg vor uns. Es geht in ein Tal voller Geröll, wahrscheinlich ein ehemaliger Gletscher, und weiter auf einem schließlich normalen Wanderweg bis hin zur Bergstation der Bahn “Ifen 1” (1¼ h, 1570 m). Diese liegt schon so tief, dass es sich kaum noch lohnt und man gleich ganz ins Tal hinabsteigen könnte, doch wollen wir mal nicht so sein und der Kabinenbahn die Einnahmen gönnen. Sowohl an der Ifenhütte an der Bergstation als auch im Gasthof an der Talstation ist nochmals eine Einkehr möglich. Von letzterer fährt der häufig verkehrende Walserbus hinab ins Kleinwalsertal, von wo man über Oberstdorf wieder die Heimreise antreten kann (siehe vorige Tour).
Diese südlichste Region des Bundeslandes Vorarlberg ist besonders wild und naturbelassen und kann hohe Berge vorweisen.
Dies ist mit 2965 m der höchste Gipfel, den man von Konstanz aus noch relativ gut erreicht, und der Aufstieg ist nicht einmal besonders schwierig. Hier oben muss man gewesen sein!
Durch die Steinwüste auf den Gipfel
Man sollte früh aufbrechen, nämlich um 5:30 am Bhf Kreuzlingen. Es gibt verschiedene mögliche Verbindungen, aber in jedem Fall muss man nach Bludenz und von dort mit dem Bus durch das Brandnertal hinauf bis zur Talstation der Lünerseebahn. Nach kurzer Gondelfahrt ist der hoch gelegene Lünersee erreicht (Ankunft 9:00, Höhe 1980 m). Schon hier am Startpunkt fühlt man sich angesichts der baumlosen Hochgebirgskulisse fast wie auf einem anderen Planeten. Im Gasthaus an der Bergstation nehme ich zunächst ein Frühstück ein.
Der Weg führt anfangs am See entlang, biegt dann nach oben ab und erreicht schließlich die von kahlen Bergen umgebene, neben einem Wasserfall gelegene Totalphütte (1 h, 2380 m). Hier kann man sich aussuchen, ob man schon jetzt oder erst auf dem Rückweg einkehrt, oder beides. Ich entscheide mich für die letztere Variante.
Nach der Hütte hört die Vegetation so gut wie völlig auf und man steigt in einer Steinwüste weiter aufwärts. Der Weg ist aber nicht wirklich schwierig. Schließlich wird der Gipfel der Schesaplana erreicht (1¼ h), auf dem auch die Staatsgrenze zwischen Österreich und der Schweiz verläuft. Das ist wenigstens mal ein Berg! In alle Richtungen fällt der Blick auf öde Geröll- und Schneefelder. Nur in der Ferne sind das grüne Rheintal und der Bodensee zu entdecken. Es bleibt genügend Zeit, um diese einmalige Aussicht in Ruhe zu bewundern. Hier oben muss man auch im Hochsommer mit einem kühlen Wind rechnen.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf demselben Weg; immer wieder blickt man dabei auf den Lünersee und die Totalphütte, bei der man nach 1 h wieder anlangt. Ich will den See aber komplett umrunden und gehe daher jetzt andersherum. Dort wo man auf den See trifft, an der Südwestecke, ist auch die beste Badestelle. Ich springe also natürlich hinein, auch wenn es hier um einiges kälter ist als im Bodensee. Der bequeme und doch wirklich schöne Spazierweg führt, vorbei an der Alpe Lünersee (kleine Mahlzeiten und frische Milch), schließlich zur Bergstation zurück (1½ h).
Die letzte Talfahrt ist offiziell um 17:00, der letzte Bus fährt unten um 17:15. Um diesen noch zu erwischen, muss man sich aber rechtzeitig für die Seilbahn anstellen, da sich am Zugang eine Warteschlange bilden kann. Von hier fährt der Bus bis Bludenz. Ich entscheide mich, in der beschaulichen Altstadt, wenige Minuten vom Bahnhof entfernt, noch das Abendessen einzunehmen, ehe ich schließlich in den Zug nach Hause steige.
Für den Fall dass auf der Schesaplana noch zu viel Schnee liegt oder dass man etwas weniger Publikumsverkehr wünscht, bietet sich in dieser Gegend der mit 2517 m deutlich niedrigere Saulakopf an.
Blick auf den Lünersee beim Abstieg
Auch hier starten wir wieder am Lünersee wie bei der vorigen Tour. Wir gehen aber in die entgegengesetzte Richtung, über die Staumauer und dann auf einem nordwärts führenden Pfad etwa auf halber Höhe des Bergrückens entlang. So erreicht man bald die Wegkreuzung am Saulajoch (¾ h, 2050 m).
Von hier führt ein Steig, bei dem man teilweise die Hände zu benutzen hat, direkt auf den Gipfel. Oben herrscht ein toller Blick unter anderem auf den Lünersee und die gegenüber gelegene Zimbaspitze. Dasselbe Ziel hatten einige noch etwas sportlichere Zeitgenossen, die es auf dem Saulakopf-Klettersteig hier herauf geschafft haben. Schließlich geht es auf demselben Weg wieder zurück zum Saulajoch (Auf- und Abstieg zusammen 1½ h).
Der weitere Weg wird etwas gemütlicher, und die Zeit lässt es leicht zu, den See noch ganz zu umrunden. Wir wenden und südostwärts, gehen zunächst leicht hinab auf etwa 1900 m – hier ist ein Abstecher auf das nahegelegene Gipsköpfle möglich – und schließlich wieder hinauf bis zur Lünerkrinne, dem Rand des Lünerseebeckens, wo plötzlich der ganze See in seiner Pracht vor uns liegt (2160 m, 1 h). Man könnte jetzt nach rechts abkürzen, aber ich wende mich nach links, um noch bei der Alpe und einer Badestelle vorbeizukommen, und umrunde den See im Uhrzeigersinn bis wieder zur Bergstation der Gondel (1¼ h).
Ein bekannter Rundweg führt zu diesem einfachen Aussichtsberg, auf dem man mehreren der großen Gipfel des Rhätikons unmittelbar gegenübersteht.
Auf dem Golmer Höhenweg, links die Geißspitze, rechts Drei Türme und Drusenfluh
Die Anreise erfolgt per Zug nach Vandans, von dort entweder mit dem Bus oder zu Fuß das kurze Stück zur Golmerbahn (Fahrtzeit bis hierher 3 h). Eine Abfolge zweier Gondelbahnen führt hinauf zur Bergstation Grüneck (1890 m). Dort oben kann man in einem von zwei Restaurants zunächst einmal sein Frühstück einnehmen. Sodann geht es auf den sehr schön duch Bergwiesen voller Alpenrosen angelegten Golmer Höhenweg. Unmittelbar nach dem Start erblickt man schon den Zielgipfel vor der beeindruckenden Kulisse der felsigen Rhätikonberge, die uns den größten Teil dieses Tages begleiten wird.
Über verschiedene Vorgipfel gelangt man zum Kreuzjoch (1 h, 2260 m). Der Höhenweg führt weiter vorbei an Felsen über einen Grat, der nahe an die gegenüberliegenden Drei Türme herankommt, bis auf den grasbewachsenen Gipfel der Geißspitze (¾ h, 2330 m). Dort ist Zeit für ausgiebigen Genuss der Aussicht, und so einige bekannte Berge wie die Rote Wand, die Zimba und die Schesaplana kann man sich hier einmal von hinten anschauen – hinten jedenfalls, wenn man die dem Bodensee zugewandte Seite als die Normalansicht definiert.
Im Zickzack geht es nun den Grashang abwärts zur unterhalb der Baumgrenze gelegenen Lindauer Hütte (¾ h, 1740 m). Diese große Berghütte ist zum Mittagessen wie geschaffen. Nach der Einkehr steigt man ein kleines Stück wieder auf demselben Weg hinauf und biegt bald auf einen auf halber Höhe am Hang verlaufenden Weg ein, der vorbei an der Alpe Laschätz (nochmals Einkehrmöglichkeit) zur Bergstation der Golmerbahn zurückführt (1¼ h).
Die Besteigung dieses markanten Berges von 2700 m Höhe ist ziemlich knackig und eine der schwierigsten unter den hier aufgeführten Touren. So mancher, der hier schon hoch wollte, hat sich vor dem Gipfelgrat nicht weitergetraut; umgekehrt können echte Kletterer natürlich auch darüber nur milde lächeln.
Am Gipfelgrat
Nach langer, umständlicher Anfahrt gelangt man in das irgendwo hinter Feldkirch gelegene Dorf Marul, von wo ein Wanderbus auf einer mautpflichtigen, abenteuerlich abschüssigen Straße zur Laguzalpe fährt (Höhe 1580 m, dort Einkehrmöglichkeit). Vorbei am obersten Häuschen dieser kleinen Siedlung wandern wir zunächst gemütlich zur Oberen Laguzalpe (½ h, 1850 m). Hier zweigt nach links ein blau markierter Weg zum bedrohlich wirkenden Massiv der Roten Wand ab, deren eigentlicher Gipfel noch nicht zu sehen ist.
Zwischen den zum Teil rosa gefärbten Felsen steigen wir weiter aufwärts, bis eine Wegkreuzung an der Felswand erreicht wird (¾ h, 2320 m). Kurz darauf geraten wir in ein stellenweise etwas rutschiges Geröllfeld, welches eine Zeit lang zu queren ist, bis man auf wieder festerem Grund auf einem schmalen Pfad weiter Höhe gewinnt. Dieser führt zu einem Vorgipfel, wo der berüchtigte Gipfelgrat beginnt. Abwechselnd balancierend und dann wieder ein paar Meter kletternd nähert man sich langsam dem lockenden Gipfelkreuz. Probleme mit Höhenangst darf man hier keine haben, und Klettersteighandschuhe wären hilfreich. Schließlich wird das Ziel erreicht, ein Gipfel mit umwerfender hochalpiner Rundumaussicht (1½ h, 2700 m)! Man blickt auch hinab auf einen benachbarten kleinen Gletscher und kann in der Ferne den Bodensee erspähen.
Denselben Weg müssen wir zurück bis wieder zum Wegweiser (1¼ h, 2320 m). Zunächst wieder durch Geröll geht es über die Rote Furka, wo sich neue Ausblicke eröffnen, durch eine Landschaft mit oft interessant gefärbten Steinen zunehmend abwärts. Erst relativ spät ist der malerisch unterhalb der Roten Wand gelegene, türkisfarbige Formarinsee zu sehen, den man nach Querung eines Fahrweges bald darauf erreicht (1 h, 1820 m). Gleich auf der Nordseite des Sees besteht der beste Zugang zum Ufer. Ein Bad in dem für einen Bergsee überraschend warmen Wasser muss sein.
Von hier aus gelangt man in einer Viertelstunde zur Formarinalpe (1870 m, Einkehrmöglichkeit), wo ein Wanderbus abfährt, wenn man nicht doch lieber auf der ebenso nahegelegenen Freiburger Hütte (1920 m) eine Übernachtung einlegen möchte.
Wer sich den Gipfel der Roten Wand nicht zutraut, kann mit dieser viel einfacheren Tour doch einmal in ihrer Nähe gewesen sein.
Rückweg zur Laguzalpe
Anfahrt zur Laguzalpe und Wanderung zur Oberen Laguzalpe (½ h, 1850 m) wie bei der vorgenannten Tour. Nach links würde der Pfad zum Gipfel der Roten Wand hinaufführen, den wir diesmal aber nicht attackieren wollen (siehe vorangehende Tour).
Ich gehe stattdessen weiter auf einem Bergwanderweg, der bald durch ein sehr reizvolles, grasbegrüntes Felsenmeer hindurchführt und an der höchsten Stelle die 2000 Meter-Marke knapp überschreitet. Erst spät kommt der wunderschön gelegene, türkisfarbene Formarinsee in den Blick. Kurz darauf trifft man auf einen stark von Mountainbikern genutzten Fahrweg und erreicht die Freiburger Hütte (1¼ h, 1920 m), die sich durch eine für eine Berghütte überdurchschnittlich gute Küche auszeichnet. Dies ist der ideale Ort für das Mittagessen. Von der Hütte aus hat man einen Traumblick auf den Formarinsee, der unterhalb der Roten Wand liegt, welche auf dieser Seite tatsächlich etwas rötlich gefärbt ist. Dieses Ensemble wurde in einem Wettbewerb des Österreichischen Fernsehens im Jahr 2015 zum schönsten Platz Österreichs ausgewählt, was ich nachvollziehen kann.
Ich entschließe mich, den See zu umrunden, und erreiche nach einer halben Stunde auf einem Felsensteig die Formarinalpe (1870 m, nochmals Einkehrmöglichkeit). Hier befindet sich auch ein großer Parkplatz, und erst jetzt wird mir klar, wie es die Massen von Gästen der Freiburger Hütte dorthin schaffen konnten. Auf der Nordseite des Sees lege ich einen Badestop ein. Auf demselben Weg wie heute früh geht es zurück zur Laguzalpe (1½ h von der Formarinalpe ohne Badestop) und dann mit dem Wanderbus wieder nach Hause.
Obwohl weit entfernt, ist der Westrand Tirols aufgrund guter Zugverbindungen noch hinreichend erreichbar. Da bis St. Anton freundlicherweise noch der Vorarlberger Tarifverbund gilt, hält sich auch der Fahrpreis in Grenzen; dahinter würde er dann sprunghaft ansteigen.
Hier überschreiten wir das Arlbergmassiv, das die Grenze zwischen dem (nach ihm benannten) Bundesland Vorarlberg und Tirol bildet.
In Tirol angekommen
Eine gut dreistündige Zugfahrt führt uns nach Langen am Arlberg (Höhe 1100 m), dem letzten Haltepunkt in Vorarlberg, wo der Arlberg-Eisenbahntunnel beginnt. Der überwiegend breite und bequeme Wanderweg überquert den Tunneleingang und schlängelt sich zunächst aufwärts durch Wald, später führt er neben einem rauschenden Bach durch einen Talkessel, an dessen Ende ein Wasserfall zu bewundern ist. Wir steigen nach links aus dem Talkessel hinaus vorbei an der Oberen Bludenzer Alpe (frische Milch) und erreichen die Kaltenberghütte (1¾ h, 2090 m). Diese ist ein guter Ort zum Mittagessen.
Jetzt folgen wir dem schön angelegten, teilweise über Steinfelder führenden “Berggeistweg”. Am Wegrand liegen immer wieder Tümpel, die aber kaum badegeeignet sind. Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir eine Verzweigung (2360 m), wo von rechts ein Pfad von den Maroiköpfen einmündet. [Variante: Von der Kaltenberghütte kann man in einem annähernd halbkreisförmigen Umweg die beiden grasbewachsenen Maroiköpfe auch noch mitnehmen, die beide mit ca. 2530 m fast gleich hoch sind. Auf beiden verläuft die Bundeslandgrenze und es bietet sich ein Rundum-Bergblick. Dieser Abschnitt dauert dann 1½ h.] Von hier an bleiben wir immer mehr oder weniger auf gleicher Höhe. Wir passieren eine Sendeanlage und die Bergstation der im Sommer still stehenden Albonabahn, und plötzlich werden die Wanderwegweiser gelb: Ein Zeichen, dass das Bundesland Tirol erreicht ist! Der Weg geht weiter, vielfach durch Heidelandschaft, hier und da rauscht in der Ferne ein Wasserfall. Schließlich kommt hinter einer Kurve unten im Tal St. Anton in den Blick. Der Abstieg erfolgt aber zunächst einmal – mit etwas umständlicher Streckenführung, dafür jedoch einen schönen Badesee passierend – in den Vorort St. Christoph, einen im Sommer etwas seelenlos wirkenden reinen Skiort (2 h, 1770 m). Dort besteht Busanschluss.
Wer jetzt noch nicht genug hat, steigt auf der anderen Seite wieder hinauf zur Bergstation Galzig (¾ h, 2080 m, mit Restaurant). Als Lohn winkt ein Rundblick auf die zahlreichen ringsherum liegenden Dreitausender und Fast-Dreitausender, einige davon noch mit Gletschern versehen. Von hier fährt eine Gondelbahn direkt in das Ortszentrum von St. Anton hinab (vorher über Betriebszeiten informieren, letzte Talfahrt war bei mir um 16:50), dort Bahnanschluss – natürlich erst nach einem anständigen Tiroler Abendessen.
Auch Liechtenstein ist sehr reizvoll und noch gut zu erreichen, auch aufgrund seines exzellenten Busnetzes, das wirklich jedes Dorf mindestens im Stundentakt bedient. Trotzdem sind diese Ziele in Deutschland ziemlich wenig bekannt.
Der Naafkopf ist mit 2570 m der fast-höchste Berg Liechtensteins. Nur der benachbarte Grauspitz, zu dem allerdings kein markierter Weg hinaufführt, übertrifft ihn noch um knapp 30 m.
Abstieg vom Naafkopf
Es geht um 6:30 vom Bhf Kreuzlingen mit dem Zug nach Buchs und dann mit dem Bus hinauf bis Malbun (Ankunft 9:00, Höhe 1600 m). In den Liechtensteiner Bussen liegen die Zeitungen “Volksblatt” und “Liechtensteiner Vaterland” aus [Nachtrag 2021: ist nicht mehr der Fall], doch der Blick auf die Landschaft ist wohl lohnender. Das Dorf Malbun ist umgeben von einem Grat von etwa 2000 m Höhe. Auf diesen steigt man entweder zu Fuß hinauf (Wegweiser Richtung “Pfälzer Hütte”) oder nimmt den Sessellift auf die Sareis (2000 m). Auf dem Grat wandelt man nun mit toller Aussicht nach beiden Seiten Richtung Südwesten. Der Weg ist zunächst einigermaßen eben, erhebt sich dann auf den Augstenberg (1 h, ohne Sessellift 1½ h, 2350 m), dessen Aussicht einen Vorgeschmack auf den Naafkopf gibt, und führt schließlich zur Pfälzer Hütte hinab (½ h, 2110 m).
Von hier erreicht man auf relativ steilem Weg, den ich nicht bei Nässe gehen möchte, den Gipfel des Naafkopf. Dieser Berg bildet das Dreiländereck zwischen Liechtenstein, Österreich und der Schweiz (Kanton Graubünden), was oben mit roten Buchstaben markiert ist (FL, Ö, S). Hier genießt man eine traumhafte Rundum-Aussicht auf die Alpen, in der Ferne schimmert der Bodensee. Auf demselben Weg steigt man wieder zur Pfälzer Hütte hinab (Auf- und Abstieg zusammen 1½ h), auch diese liegt direkt auf der Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich.
Nun beginnt der gemütliche Teil des Tages. Nach dem Mittagessen auf der Hütte schlendert man den kaum frequentierten Fahrweg hinunter durch die immer lieblicher werdende Landschaft des Liechtensteiner Oberlandes. Man passiert einen Wasserfall, die Alp Valüna (ein beliebtes Ausflugsziel für Rentner, die es nicht mehr in die Berge schaffen; 1410 m; kleine Mahlzeiten und frische Milch) und erreicht schließlich den Gänglesee, an den sich der Stausee Steg anschließt (2 h von der Pfälzer Hütte). Der Gänglesee ist sehr erfrischend (= wirklich kalt). Von dem Weiler Steg (1300 m) fährt der Bus wieder zurück. Wer es kürzer will, kann auch von der Hütte durch das “Täli” direkt nach Malbun zurücklaufen.
Diese landschaftlich einmalige und abwechslungsreiche Tour führt über den Kamm, der das Liechtensteiner Unter- vom Oberland trennt und von Konstanz aus noch recht gut gesehen werden kann.
Zwischen Kuegrat und Garsellikopf
Anreise ist um 6:30 vom Bhf Kreuzlingen zunächst nach Buchs und von dort mit dem Bus zum Wanderparkplatz Gaflei (Ankunft 9:00, Höhe 1480 m). Man geht anfangs durch Wald, kommt aber bald zum legendären Fürstensteig, der in den Steilabhang gewaltiger Felswände geschlagen wurde, jedoch breit genug ist, um gut begehbar zu sein. Dabei besteht ständig Aussicht auf die Schweizer Berge jenseits des Rheins.
Nachdem man alle Windungen des felsigen Steiges durchlaufen hat, erreicht man sein Ende am Gafleisattel (¾ h, 1850 m) und findet hier auf der anderen Seite der Berge eine vollkommen verschiedene, von unzähligen Zwergkiefern in grün getauchte Landschaft vor. Der Weg führt nun mal rechts, mal links vom Gebirgskamm entlang, was eine maximale Aussicht garantiert, bis zum Gipfel des Kuegrat (¾ h, 2120 m, höchster Punkt dieser Tour). Hier hat man einen Rundumblick auf die Alpen sowie auch zum Bodensee.
Nach einer Viertelstunde ist der benachbarte Garsellikopf erreicht (2100 m) mit einer ähnlichen Aussicht. Von hier geht es weiter zu den Felszinnen namens “Drei Schwestern”, die weniger hoch, aber trotzdem bekannter sind als der Kuegrat. Der Wanderweg führt über den Hauptgipfel derselben (½ h, 2050 m). Wie man an den veränderten Wanderwegweisern erkennt, kommen wir langsam nach Österreich hinein; die Drei Schwestern liegen direkt auf der Staatsgrenze.
Nach einem interessanten Abstieg, der über zwei Leitern und durch ein Felsenloch führt, gelangen wir schließlich auf einen Fahrweg und erreichen die Feldkircher Hütte (1½ h, 1200 m), um dort das verdiente Mittagessen einzunehmen. Von hier geht es auf dem sogenannten Geißweg im Wald steil abwärts, dann durch das besiedelte Tiefland und das Naturschutzgebiet Maria Grün (Abstecher zum Aussichtspunkt Stadtschrofen möglich), bis endlich die sehenswerte Altstadt von Feldkirch erreicht ist (1½ h, 460 m). Von Feldkirch kann man auf ziemlich unterschiedlichen Wegen zurückfahren, so etwa mit Liechtensteiner Buslinien wieder über Buchs, oder aber mit dem Zug über Bregenz.
Obwohl in der Luftlinie gar nicht so weit entfernt, ist das Allgäu mit dem öffentlichen Nahverkehr als Tagestour nur noch schwer erreichbar. Ganz unmöglich ist es allerdings nicht ...
Dies ist der für mich interessanteste Berg des Allgäus, weil er von Konstanz aus so gut sichtbar ist. Trotz der langen Fahrzeit bleibt die Tour ausgesprochen billig, weil sie sich komplett oder fast komplett mit der Tageskarte Euregio Bodensee erledigen lässt (die genaue Grenze ihres Geltungsbereichs scheint schwer feststellbar zu sein und hängt auch vom Gemütszustand des Busfahrers ab). So wie hier beschrieben ist die Tour nur unter der Woche durchführbar.
Abstieg ins Tal vor dem Hochgrat
Man startet um 6:00 am Bhf Kreuzlingen und erreicht nach einer Fahrt durch die Schweiz und Österreich (via Dornbirn, Hittisau) schließlich gegen 9:15 die Bushaltestelle Balderschwang-Feuerwehrhaus (Höhe 1040 m). Zunächst zweigt ein asphaltierter Weg nordwärts ab. Hinter einem Hof wechseln wir auf einen Pfad, der in eine immer beeindruckender werdende Landschaft von Nagelfluhfelsen hinaufführt. Kurz vor Schluss ist eine leichte Kletterstelle zu überwinden, und schon ist der Heidenkopf erreicht (1½ h, 1690 m). Der Blick schweift zum Hochgrat und zum Rindalphorn. Aufgrund einer kuriosen optischen Täuschung erscheint das Rindalphorn deutlich höher, obwohl der Hochgrat es (angeblich) um 13 m überragt.
Der Weg führt jetzt durch Kuhweiden hinab ins Tal bis zur Scheidwangalpe (½ h, 1370 m). Hier ist eine Vesper angebracht. Dann geht es auf einem Schotterweg wieder hinauf durch lockeren Baumbestand inmitten von Nagelfluhblöcken. Schließlich ist die Brunnenauscharte erreicht (1 h, 1630 m), wo sich ein Fernblick auf die andere Seite der Nagelfluhkette bietet.
Man könnte jetzt schon direkt zum Hochgrat gehen, aber es ist genügend Zeit, um noch das in der entgegengesetzten Richtung befindliche Rindalphorn zu besuchen. Ein mehr oder weniger direkt auf dem Grat gelegener Panoramaweg führt rasch dorthin (½ h, 1820 m). Wieder zurück geht es zur Scharte und weiter auf dem Gratweg hinauf zum eigentlichen Ziel, dem Hochgrat (¾ h, 1830 m). Der Rundumblick geht in die Berge des Allgäus und Vorarlbergs, weit in das Flachland hinab und schließt auch Teile des Bodensees ein. Noch zehn Minuten weiter befindet sich die Bergstation der Gondelbahn mit Gasthof (letzte Talfahrt 16:30). Unten fährt ein Bus nach Oberstaufen. Wo ich schon einmal da bin, nehme ich hier auch ein bayrisches Abendessen ein. Von Oberstaufen besteht eine stündliche Zugverbindung nach Konstanz (Fahrtzeit gut 3 h). Ggf. könnte man auch ab Friedrichshafen den Abend-Katamaran benutzen (22:00, nur freitags).
In einer mindestens ebenso lohnenden Variante steigen wir von Westen auf die Nagelfluhkette hinauf, bis der Hochgrat, ihr höchster Gipfel, erreicht ist.
Auf dem Grat der Nagelfluhkette
Vom Bhf Kreuzlingen geht es mit dem Zug nach Bregenz und dann mit Bussen bis zur Haltestelle Hittisau-Häleisen (Fahrtzeit knapp 3 h, Höhe 780 m). Auf einer historischen Holzbrücke, angeblich der ältesten Vorarlbergs, überquert man den Bach und steigt dann, halb durch Wiese und halb durch Wald, immer weiter hinauf, zuletzt auf einem Fahrweg, bis schließlich der Hochhäderich erklommen ist, der erste Gipfel der Nagelfluhkette (1¾ h, 1570 m). In der Praxis wird man zunächst in dem Berggasthof knapp vor dem Gipfel, mit schönem Blick auf die österreichischen Alpen, eine Brotzeit einnehmen und erst danach das Gipfelkreuz aufsuchen. Hier oben verläuft wohl auch die Statsgrenze, doch habe ich keine Markierung gesehen.
Überall liegen die markanten Nagelfluhblöcke, und ein schöner Steig führt direkt auf dem oder nahe am Grat die Bergkette entlang, wobei der Blick nach links ins Allgäu und nach rechts auf die österreichischen Berge schweift. Immer wieder steigt man über Baumwurzeln, manchmal sind künstliche Trittstufen angebracht. So erreicht man als nächsten Gipfel den Falken (¾ h, 1560 m).
Dahinter hat man die Option, entweder auf dem Grat zu bleiben oder die wenig unterhalb liegende Falkenhütte zu passieren, was zeitlich fast auf das Gleiche hinauskommt. Die weiteren Höhen, z.B. der Eineguntkopf, sind im Gelände nicht genau namentlich markiert. Ein bescheidenes Gipfelkreuz zeigt uns schließlich das Erreichen des Hohenfluhalpkopfs an (1 h, 1640 m).
Über den Seelekopf, einen weiteren markanten Gipfel mit Kreuz, trifft man auf das Staufner Haus, das zum Mittagessen einlädt (oder alternativ im Restaurant an der Bergstation), und wenig später auf die Bergstation der Hochgratbahn (¾ h, 1710 m). Ein Abstecher zum nahen Hochgratgipfel (1830 m) sollte natürlich noch drin sein (hin und wieder zurück zur Bergstation weniger als ½ h). Rückreise wie bei der vorgenannten Tour.
Nach den Alpen ist der Schwarzwald unser Wanderziel Nummer 2. Die Wege sind überall leicht und nicht mit denen in den Alpen zu vergleichen, trotzdem können Landschaft und Aussicht durchaus beeindruckend sein.
Als höchster Berg des Schwarzwaldes und ganz Baden-Württembergs ist der Feldberg natürlich ein Muss. Die meisten Konstanzer waren sicher auch schon einmal hier oben, wenn auch vielleicht nicht nach einem Aufstieg zu Fuß wie hier beschrieben.
Auf dem Feldbergmassiv
Wir starten um 6:30 am Bhf Konstanz und fahren mit dem Zug bis Titisee, von dort weiter mit dem Bus nach Todtnau - Schönauer Str. (Ankunft 9:45, Höhe 660 m). Bei der Kirche geht es aufwärts, zunächst zum Todtnauer Wasserfall. Dieser ist einer der nicht ganz wenigen, die für sich in Anspruch nehmen, der höchste Wasserfall Deutschlands zu sein. Ich halte ihn auf jeden Fall für den schönsten, wozu auch die Tatsache beiträgt, dass man auf dem “Wasserfallsteig” direkt neben ihm hinaufsteigen kann. So erreicht man schließlich den Ort Todtnauberg (1 h, Höhe 1000 m).
Wir wandern weiter durch das Dorf hinauf bis zum Wald, und dann geht es auf einer oft am Waldrand entlang führenden aussichtsreichen, aber was den Weg betrifft streckenweise etwas monotonen Strecke immer leicht aufwärts, bis man auf einer fast unmerklichen Erhebung inmitten von Heidelbeersträuchern den höchsten Punkt des Stübenwasen erreicht (1¼ h, 1390 m). Von hier sieht man alle möglichen Gipfel einschließlich der Alpen und der Vogesen, doch unser eigentliches Ziel, der Feldberg, bleibt noch verborgen.
Dieser kommt erst etwas später erstmals in Sicht. Der jetzt wieder abwechslungsreichere Weg führt durch lichten Wald bis zur St. Wilhelmer Hütte auf halber Höhe an der Feldbergkuppe (½ h, 1390 m). Hier ist ein Mittagessen angebracht. Nach einer weiteren viertel Stunde steht man auf dem Gipfel des Feldbergs (1490 m), wo man die einmalige Aussicht in alle Richtungen gebührend genießen sollte. Wenigstens in der Theorie überblickt man von hier wohl halb Baden-Württemberg und die halbe Schweiz. Säntis, Tödi und das Berner Oberland erscheinen als besonders markante Alpengipfel am Horizont; eventuell ist sogar der Mont Blanc zu sehen.
Man geht über die recht ausgedehnte Feldberghochfläche, die noch weitere ebenbürtige Aussichtspunkte bietet, hinunter zur Talstation der Seilbahn (mehrere Lokale) und dann durch Wald zum Ufer des von einem Felsenrondell eingeschlossenen Feldsees (1 h vom Feldberggipfel, 1110 m). Leider ist das Baden hier verboten, aber man kann sich zur Rast ans Ufer setzen und vielleicht die Füße eintauchen. Schließlich geht es von hier über den Raimartihof (Gasthaus) durch einen Talgrund (920 m) hindurch zum Bahnhof Feldberg-Bärental (1 h, 970 m), von wo Züge und Busse zurückfahren.
Nach dem Feldbergmassiv ist das ihm direkt benachbarte Herzogenhorn der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes. Wie die meisten Schwarzwaldtouren geht diese Wanderung überwiegend durch ... – ja, Wald. Trotzdem ist an Aussichtspunkten kein Mangel.
Abstieg vom Herzogenhorn
Es geht um 6:30 mit dem Zug nach Titisee und von hier mit dem Bus bis zum Haltepunkt Feldberg-Hebelhof (Ankunft 9:30, Höhe 1230 m). Man passiert schon am Anfang eine Reihe von Gasthöfen und erreicht bald den höchsten Punkt dieser Wanderung, das Gipfelkreuz auf dem Herzogenhorn (½ h, 1420 m). Die Aussicht ist ebenso gut wie vom Feldberg mit der Ausnahme, dass von diesem die weiter nördlich gelegenen Schwarzwaldgipfel verdeckt werden.
Durch schönen Mischwald steigen wir ab zur Krunkelbachhütte (½ h, 1290 m), wo eine Einkehr möglich ist. Danach bietet sich ein annähernd kreisförmiger Abstecher an, der über das Kleine Spießhorn zum komplett bewaldeten (Großen) Spießhorn (1350 m) führt, auf dessen Gipfel ein Aussichtspavillion steht, und dann wieder zurück in die Nähe der Krunkelbachhütte. Dieser Abstecher dauert etwa ½ h.
Nun wandern wir im großen und ganzen nordwärts immer abwärts ins Tal, vorbei an rauschenden Bächen, gelangen in das Krunkelbachtal und durchwandern es, bis wir an seinem Ende den Wasserfall in der Albschlucht wenig nördlich des Ortes Menzenschwand erreichen (1 h, 900 m, dort auch ein Gasthaus). Auf einem Fahrweg geht es auf etwas verschlungenen Wegen (gute Karte mitnehmen!) wieder aufwärts durch den Wald, bis schließlich der bekannte “Zweiseenblick” erreicht ist (1¼ h, 1390 m). Dies ist eine von Hochmoor umgebene Felsenkanzel, von der aus man einen weiten Blick in die Landschaft werfen kann. Insbesondere sieht man von hier aus den Titisee und den – bei entsprechendem Wetter – vom Säntis gekrönten Schluchsee.
Ein breiter Forstweg führt nun hinab zum am Ufer des Schluchsees gelegenen Ort Aha, wo man sofort eine schöne Badestelle antrifft (1 h, 930 m). Nach einigen weiteren Minuten ist der Bahnhof erreicht, von wo aus wir nach Konstanz zurückkommen.
Der Kandel, einer der höchsten Schwarzwaldgipfel, ist ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für Besucher aus dem Raum Freiburg. Aber auch als Konstanzer kann man es hierher schaffen. Aufgrund der besseren Verkehrsverbindungen ist diese Tour vorzugsweise an einem Wochentag zu unternehmen.
Durch den Wald zum Kandel
Ich nehme in Konstanz den Zug um 6:30 und erreiche per Bahn und Bus das Dorf St. Peter unterhalb des Kandel (Ankunft 9:15, Höhe 710 m). Der Bus hält nahe am Klosterareal, welches das Zentrum des hübschen Dorfes bildet. Der Kandel-Höhenweg führt aus dem Ort hinaus, und auf Asphalt geht es vorbei an einigen Bauernhöfen durch leicht hügeliges Gelände in den Ortsteil Sägendobel (¾ h, 740 m). Im Gasthof dort sind Getränke zu bekommen.
Nachdem Sägendobel ganz durchquert wurde, führt der Weg nach links hinauf in dichten Wald. Durch diesen läuft man, anfangs noch auf Asphalt, längere Zeit und tritt dann plötzlich in die nur locker bewaldete Gipfelzone des Kandel ein, wo schließlich die überdachte Gipfelpyramide erreicht wird (1¼ h, 1240 m). Zur Belohnung gibt es einen Rundblick über den Schwarzwald, die Stadt Freiburg und die Vogesen, sowie, wenige Minuten vom Gipfel, ein Vesper im Biergarten neben dem zur Zeit stillgelegten Kandelhotel.
Zurück zum Waldrand, folgt jetzt ein fast ebener, streckenweise ein wenig eintöniger Waldweg, der schließlich zum Plattenhof hinabführt (1¼ h, 980 m). Dort ist wieder eine Einkehr möglich. Nebenan lädt der Plattensee, ein kleiner Stausee, zum Bad ein. Dem Weg weiter folgend, eröffnet sich ein eindrucksvoller Ausblick auf tief eingeschnittene Täler, man tritt in naturbelassenen Urwald (Bannwald) ein und steigt hinab bis zum Brückle am Zweribachwasserfall (½ h, 800 m), einem Highlight dieser Tour. Man sollte auf dem Steig einen kleinen Abstecher abwärts machen, um auch die noch bessere untere Kaskade des Wasserfalls sehen zu können, steigt dann aber wieder hoch zum Brückle.
Durch den Naturwald geht es jetzt im felsigen Talkessel aufwärts zu dessen oberem Rand, von dort auf bequemerem Weg weiter, bis man an einer Wegkreuzung namens “Rotes Kreuz” den Waldrand erreicht (¾ h vom Brückle, 1020 m). [Anmerkung: Es sollte mit einer Wegvariante möglich sein, auch noch den Hirschbachwasserfall mitzunehmen, doch bin ich so nicht gegangen.] Dort hat man gute Aussicht in Richtung Feldbergmassiv. So geht man weiter, bis schließlich die Kirchtürme von St. Märgen auftauchen, dem Ziel dieser Tour (½ h, 900 m). Nach einer kleinen Ortsbesichtigung fahre ich von hier mit dem Bus zurück.
Der Brandenkopf ist der höchste Berg oder jedenfalls einer der höchsten Berge des Mittleren Schwarzwaldes und mit dem Zug von Konstanz aus bequem erreichbar.
In der Gipfelzone
Von Konstanz fährt uns die Schwarzwaldbahn direkt zum Startort Haslach (2 h Zugfahrt, 220 m). Dort überqueren wir die Kinzig, und ein Landwirtschaftsweg führt steil hinauf zum Waldrand. Während wir weiter und weiter in den Wald hineinwandern, wird es immer stiller und einsamer. Irgendwann ist man einigermaßen auf der Höhe angelangt, und nun zeigt sich das Gelände etwas offener und erlaubt schöne Fernblicke besonders in Richtung Oberrheintal und Vogesen. So gelangt man schließlich zu den Nillhöfen (2 h, 660 m); dort gäbe es ein Gasthaus, das ich jedoch geschlossen angetroffen habe.
Von hier führt ein stetig ansteigender Forstweg direkt hinauf auf den Gipfel des Brandenkopfs (¾ h, 950 m). In der dortigen Berggaststätte ist endlich Gelegenheit für ein Mittagessen. Des weiteren bietet der Gipfel einen Aussichtsturm, auf dessen Spitze man zwar auch nur auf etwa 980 m steht und demnach die Tausendermarke nicht ganz erreicht, trotzdem hat man einen herrlichen Rundblick auf den ganzen Schwarzwald und die Nachbarregionen.
Der Abstieg erfolgt auf einem Pfad durch Wald und Heidelbeersträucher. Schließlich erreicht man die Siedlung Einbach (dort nochmals Einkehrmöglichkeit) und spaziert von dort das letzte Stück an der Straße entlang in die Altstadt von Hausach hinein (1½ h, 240 m). Der Bahnhof liegt von dieser wenige Minuten entfernt.
Nicht ganz so hoch, aber doch ein tolles Wandergebiet mit viel Natur. Mir fällt hier immer besonders der Gesang der zahlreichen Feldlerchen auf, die im Bodenseeraum schon ausgestorben sind.
Die meisten Konstanzer waren wohl noch nicht hier oben, und doch ist der Lemberg, der höchste Gipfel der Schwäbischen Alb, von Konstanz aus gut in einer Tagestour zu meistern. Die Gegend nennt sich “Region der 10-Tausender”, weil sie an zehn Stellen knapp über die 1000-Meter-Marke emporragt. Auf dieser Tour werden wir immerhin sechs dieser zehn Gipfel besteigen.
Albtrauf vor dem Oberhohenberg
Mit dem Zug geht es um 6:30 von Konstanz ab nach Spaichingen (Ankunft 8:00, Höhe 670 m). Man sieht von hier unten schon das erste Etappenziel, die Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg, der den eigentlichen Beginn der Schwäbischen Alb darstellt. Nach der Durchquerung des Städtchens führt ein Kreuzweg hinauf (¾ h, 980 m). Hier befindet sich eine Gaststätte, aber dafür ist es mir noch zu früh.
Der Weg führt durch Wald am Albtrauf entlang, und immer wieder eröffnen sich weite Blicke nach links. Am Klippeneck wird die Landschaft offener. Die Wirtschaft hier hat um diese Uhrzeit noch zu. Durch Naturwiesen nähert man sich dem südlichsten der Zehntausender. Ich bedaure, den Aufstieg ohne künstlichen Sauerstoff gewagt zu haben. Schließlich gelingt aber doch durch die Südwestflanke die Erklimmung des Hummelsbergs (1 h, 1002 m).
Als nächstes folgt der noch aussichtsreichere Gipfel des Kehlen (1001 m). Wenn man kurz darauf auf die Straße trifft, lohnt sich der kurze Abstecher zum Hochwald (1002 m), auch wenn die Gipfelregion durch eine Radaranlage besetzt und nicht öffentlich zugänglich ist. Jetzt erfolgt der Abstieg ins Dorf Gosheim (1 h, 850 m). Von hier sieht man gut auf den Lemberg. Für die Frage des Mittagessens sollte man prüfen, ob auf diesem die Fahne weht. Falls nicht, wäre der dortige Kiosk geschlossen und man sollte lieber in Gosheim einkehren. Der Lemberg ist jetzt schnell erreicht (½ h, 1015 m). Eigentlich würde man vor Bäumen nichts sehen, aber zum Glück gibt es einen Aussichtsturm, der einen Weitblick in alle Richtungen erlaubt. Der Kiosk bietet Getränke und sehr einfache Speisen.
Durch Wald und dann direkt am Abgrund des Albtraufs führt der Weg über den Hochberg (1009 m, der genaue Gipfel ist schwer auszumachen oder ich habe ihn jedenfalls nicht gefunden) und dann über eine schwankende Hängebrücke zum Oberhohenberg (¾ h, 1011 m), auf dem sich spärliche Reste einer Burg befinden.
Jetzt geht es nur noch abwärts. Wir passieren die Schutzhütte Oberhohenberg (nochmals Kiosk), erreichen mit Aussicht auf den immer näher rückenden Plettenberg den Hummelsee (Badegelegenheit) und schließlich das Dorf Deilingen (¾ h, 830 m). Vorbei an der Ottilienkapelle geht es Richtung Schömberg. Kurz vor der Stadt erweitert sich ein Bach langsam zu einem Stausee (Ausflugslokal, Badegelegenheit). Hinter dem See liegt der Marktplatz (1¼ h, 680 m). Von hier fahren Busse nach Rottweil, wo der Zug uns zurück nach Konstanz bringt.
Wenn man einmal nicht so hoch hinaus möchte, findet man natürlich auch in der direkten Nachbarschaft am deutschen Bodenseeufer tolle Wanderziele.
Diese leichte Tour um den Überlinger See, den nördlichen Zipfel des Bodensees, beinhaltet durchaus einige Highlights.
Auf dem Weg zum Hödinger Tobel
Man fährt zunächst mit dem Konstanzer Stadtbus zur Haltestelle Wallhausen-Birnaublick (450 m). Jetzt geht es kurz aufwärts aus dem Dorf hinaus und dann gleich den Wanderweg rechts hinein. Dieser führt auf halber Höhe über dem See durch den Wald, quert vier kleinere Schluchten und erreicht schließlich das obere Ende der berühmten Marienschlucht (1 h).
Auf Holztreppen geht es durch die Schlucht hinunter bis zur Schiffsanlegestelle am See. Nun führt ein ruhiger Weg stets nah am Ufer, wo sich überall ideale Bademöglichkeiten bieten, bis in das Dorf Bodman (1½ h). Von hier folgen wir dem Bodensee-Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet, weiterhin am Ufer, in das Nachbardorf Ludwigshafen (¾ h). Sowohl in Bodman als auch in Ludwigshafen kann man gut essen.
In Bodman folgen wir dem Wegweiser Richtung Haldenhof, nehmen aber den kleinen Umweg über den Gießbachtobel, eine weitere Schlucht (an einer Stelle geradeaus in die Schlucht gehen anstatt rechts zum Haldenhof), und vom oberen Ende dieser Schlucht führt ein meist asphaltierter Weg schließlich zum Haldenhof (1 h, 630 m), einer bekannten Ausflugsgaststätte, die auch den höchsten Punkt dieser Wanderung bildet. Die Aussicht von hier auf den See mit seinen bewaldeten Ufern und – wenn das Wetter mitspielt – die Alpen am Horizont gilt als einer der schönsten Bodenseeblicke.
Von hier führt ein schöner Weg durch Wald und Wiesen bis zum oberen Einstieg in die für heute letzte Schlucht, den Hödinger Tobel (¾ h). Diese urige Schlucht, die ein kleiner Bach in das weiche Gestein eingegraben hat, kann sich durchaus mit der bekannteren Marienschlucht messen lassen. Wir steigen durch den Tobel hinab, folgen dann immer dem Bodensee-Rundwanderweg und erreichen schließlich das Städtchen Überlingen am Bodensee, das wie eine verkleinerte Version von Konstanz wirkt (1 h, 400 m). Von hier aus gibt es mindestens vier Möglichkeiten zurückzukehren: (1) mit dem Schiff nach Konstanz, am teuersten und langwierigsten, aber vielleicht am schönsten (letzte Fahrt im Sommer um 19:45), (2) mit dem Zug via Radolfzell, (3) mit dem Schiffchen nach Wallhausen (letzte Fahrt um 18:30), dann weiter mit dem Stadtbus, und schließlich (4) per Bus und Autofähre via Meersburg.
Man kann auch einfach mal im Landkreis Konstanz bleiben.
Auf der Staatsgrenze
Der auch von vielen Stellen in Konstanz aus sichtbare Schiener Berg ist besonders als Mountainbike-Revier bekannt, eignet sich aber auch gut zum Wandern, besonders im Winterhalbjahr, wenn keine Bergsaison ist.
Es geht mit dem Zug (Singen) und Bus nach Rielasingen-Arlen, von Konstanz aus in unter einer Stunde erreichbar (420 m). Die kleine Straße führt durch Äcker direkt auf den Waldrand am Schiener Berg zu, von da an steigt man über immer enger werdende Serpentinen zum Rand der Hochfläche hinauf. Dort treffen wir auf den ersten Grenzstein am Herrentisch, einem Grillplatz und Aussichtspunkt (¾ h, 680 m). Der herrliche Ausblick erstreckt sich nordwärts über alle Hegauvulkane bis zur Landkreisgrenze (auch badisch-schwäbische Grenze) am Horizont. Seit 2020 gibt es hier oben sogar ein Gipfelbuch.
Der Weg führt nun für lange Zeit nahezu auf gleicher Höhe immer an der Nordkante des Schiener Bergs entlang. Die ersten zwei Kilometer fällt der Weg mit der Staatsgrenze zusammen, so dass sich immer der linke Fuß in Deutschland, der rechte in der Schweiz befindet. Alle paar Meter steht ein historischer Grenzstein (GB = Großherzogtum Baden). Immer wieder schimmert der Bodensee durch den Wald hindurch, besonders wenn man im Winterhalbjahr hier ist, bevor die Bäume Laub tragen. Einmal wird eine Straße überquert, ansonsten sieht man nur Wald, bis die Wegkreuzung nahe des Hofs Langenmoos erreicht wird (1½ h, 670 m). Dies ist das Ostende der Hochfläche des Schiener Bergs.
Nun geht es einfach wieder hinab, auf teilweise schlammigen Wegen, immer wieder mit Blick auf den Bodensee, bis in das Dorf Gaienhofen (¾ h, 420 m). Hier kann man sich noch auf einer Bank am See ausruhen, bevor der Höribus (fährt stündlich) uns wieder heimwärts bringt.
Auf dieser Tour werden fünf Vulkane des Hegaus erklommen.
Vor Hohenkrähen
Von Konstanz aus sind am Westhorizont mehrere Hegauvulkane zu sehen. In einer zwar nicht alpinen, aber doch konditionsmäßig nicht zu unterschätzenden Tour lassen sich die fünf wichtigsten an einem Tag besteigen. Diese Tour entspricht im wesentlichen der “Hegauer Vulkan Tour” sowie einem Abschnitt des “Querwegs Freiburg Bodensee”, wird hier aber anders als sonst meist üblich von Süd nach Nord beschrieben.
Start ist am Bahnhof Singen (430 m), von Konstanz aus in 20 Minuten erreichbar. Wir steuern zunächst dessen Hausberg, den Hohentwiel an. Es geht quer durch die Innenstadt, vorbei am Rathaus, von wo an sich schon ein schöner Blick auf den Hohentwiel bietet, und am Bahnhaltepunkt Singen-Landesgartenschau (man hätte auch bis hierher fahren können). Der Wanderweg führt mitten durch den “Olgaberg”, wie die Weinlage am Südhang des Vulkans genannt wird. Schließlich erreicht man die Karlsbastion am Hohentwiel (¾ h, 650 m). Die eigentliche Festung am Gipfel, nur mit Eintrittsgeld zugänglich, lasse ich jetzt einmal rechts liegen und steige auf der Nordseite wieder hinab.
Wir erhaschen hier schon einmal einen Blick auf die vier weiteren Vulkane des heutigen Tages und biegen bald mit dem Wanderweg links ab. Es geht durch eine Senke (530 m) und Wald, an einem Hotel vorbei (Einkehrmöglichkeit) zur nächsten Burgruine mit Aussichtspunkt auf dem Hohenkrähen (1¼ h, 640 m). Wie auch bei allen folgenden Ruinen führt der offizielle Wanderweg nicht ganz auf den Gipfel, sondern es ist jeweils noch ein Abstecher von wenigen hundert Metern nötig, den ich mir selbstverständlich nicht entgehen lasse.
Nun tendenziell westwärts führt der Weg durch Felder und Wiesen zur nächsten, recht verwilderten Ruine auf dem Mägdeberg (½ h, 650 m), natürlich wieder mit Aussicht, und abermals durch eine Senke (510 m) schließlich zum auffallend doppelgipfligen Hohenstoffeln (1½ h, 840 m). Erkennbare Burgreste gibt es hier nicht mehr, dafür aber Gipfelkreuz und Gipfelbuch, und wieder tolle Aussicht, insbesondere auch auf die nächste und letzte Herausforderung des Tages.
Diese heißt Hohenhewen. Der Abstieg vom Hohenstoffeln, mit mir nicht immer ganz klarer Wegführung, führt durch Wald und Felder durch das Dorf Welschingen (480 m) und danach wieder steil ansteigend auf einem Premiumwanderweg schließlich zum Ziel, den Ruinenresten auf dem Hohenhewen (2 h, 840 m). Auf einer der Burgmauern wurde eine Aussichtsplattform errichtet. In der Ferne ist auch der Bodensee schön zu sehen. Nach Genuss der Aussicht bleibt nur noch der Abstieg zum Bahnhof in Engen (¾ h, 530 m) mit guter Zugverbindung zurück.
Gemütliche Tour im Bodensee-Hinterland, wenn man es einmal nicht so anstrengend mag.
Winterwanderung mit Hegaublick
Wir starten am Bahnhof Tuttlingen (650 m), von Konstanz aus in einer Stunde gut zu erreichen. Geradeaus über den Bahnhofsvorplatz geht es vorbei am Aesculap-Werk. Bald dahinter beginnen die Wanderwegweiser. Es sind zwei parallel verlaufende Alternativrouten zum Witthoh ausgezeichnet, die beide in etwa gleich lang und gleich attraktiv sind. In jedem Fall biegt man nach rechts ein, verlässt bald die Stadt und läuft im Wald immer weiter leicht bergan. Schließlich wird die Hochfläche des Witthoh erreicht (1¼ h, 860 m), dort die historische Grenze zwischen Württemberg und Baden (heute Landkreisgrenze), die Wasserscheide Donau–Rhein, ein Sendeturm, ein kleines Aussichtsrondell und ein Berggasthof (den ich bisher nur in geschlossenem Zustand gesehen habe).
Von hier verläuft der Weg wieder abwärts, zunächst am Waldrand, mit schönem Blick schon einmal auf den Hohenheven, den Hausberg unseres Tagesendziels (Engen). Es geht durch Biesendorf, danach wieder durchwegs durch wenig frequentierten Wald, bis schließlich nach Unterquerung der Bahnlinie unten im Tal der winzige Ort Talmühle erreicht wird (1¼ h, 550 m).
Der Wanderweg führt wieder aus dem Tal heraus und von Straße und Bahnlinie weg in den Wald. Oben gelangt man bald nach Bittelbrunn (620 m), hier oft schöne Alpensicht. Hinter dem Dorf führt der Wanderweg durch das Eiszeittal mit altsteinzeitlichen Fundstellen und Infotafeln. Nach Unterquerung der Autobahn befindet man sich schon am Stadtrand von Engen und spaziert, auf der Höhe bleibend, in die gut erhaltene Altstadt; hier sollte noch eine Einkehr eingeplant werden. Wenige Schritte abwärts liegt der Bahnhof (1¼ h, 530 m), von hier sehr gute Verbindung nach Konstanz (3× pro Stunde).
Der Gehrenberg ist ein bekannter Aussichtsberg im Hinterland des Bodensees.
Beim Kloster Weppach
Diese Tour beginnt in Meersburg (400 m), von Konstanz aus erreichbar per Stadtbus und Fähre. Man geht zunächst in die Oberstadt und wandert dann landeinwärts auf überwiegend asphaltierten Wegen durch Felder und Waldstücke über Breitenbach bis nach Bermatingen (2 h, 440 m). Ebenso wie Berlin und Bern hat auch dieses Dorf – warum wohl? – einen Bären als Wappentier; in der Dorfmitte steht ein Bär aus Bronze.
Vorbei am Dorfweiher geht es nun in den Wald. Nach etwa 1 h kommt man nahe am ehemaligen Kloster Weppach vorbei (kurzer Abstecher von etwa 100 m nötig, Höhe 500 m), in dessen heute als Lagerraum genutzter Klosterkirche Getränke zur Selbstbedienung bereitstehen. Weiter geht es auf dem mit einem blauen Punkt markierten Wanderweg, man streift den Ortsrand von Markdorf und erreicht schließlich die Hochfläche des Gehrenberges (die Wegweiser sind kurz vor dem Ziel teilweise irreführend, besser auf die Karte verlassen). Der Weg führt dicht an der Abbruchkante eines eindrucksvollen Erdrutsches aus dem Jahre 1911 entlang und erreicht kurz darauf den Gehrenbergturm (1½ h von Weppach, 700 m). Dieser ist bekannt für seine Aussicht auf den Bodensee und bei entsprechendem Wetter auf die komplette Alpenkette vom Allgäu bis zum Berner Oberland.
Ein breiter Forstweg führt nach Osten, steigt zunächst noch kaum merklich an bis zur sogenannten Gipfelhütte auf etwa 750 m, von der aus man mit einem kurzen Abstecher zum eigentlichen, allerdings ziemlich unscheinbaren Gipfel des Gehrenbergs gelangt, und führt sodann als kleine Straße nach Oberteuringen hinab (1½ h, 450 m). Hinter diesem Dorf quert man das Naturschutzgebiet Altweiherwiesen, durchwandert eine typisch oberschwäbische Kulturlandschaft voller kleiner Weiler und Obstplantagen und erreicht schließlich den Ort Meckenbeuren (2 h, 420 m). Es gibt mehrere Möglichkeiten, von hier zurückzukommen, beispielsweise mit dem Zug nach Friedrichshafen und weiter mit dem Katamaran nach Konstanz.
Diese Tour verbindet den höchsten Berg im nördlichen Hinterland des Bodensees mit noch einem weiteren See.
Frühling im Gebiet des Höchsten
Wir setzen mit der Fähre nach Meersburg über und fahren in etwa einer Stunde mit dem Bus hinauf nach Heiligenberg-Postplatz (730 m). Die Paar Schritte hinab zum Schloss Heiligenberg lohnen sich allein schon wegen der Aussicht auf Bodensee und Säntis. Zurück am Postplatz folgen wir den Wanderwegweisern in Richtung Amalienhöhe. Selbige ist bald erreicht und erlaubt schon einen Blick auf die Antennen des Höchsten, unseres Hauptzieles. Weiter geht es durch Wald und Feld, das Dorf Betenbrunn querend. Im Wald führt der Weg nach einiger Zeit in das Deggenhausertal hinab, in dessen Grund das Dörfchen Ellenfurt erreicht wird, direkt am Fuße des Höchsten gelegen (1¼ h, 580 m).
Der Weg schlängelt sich nun wieder leicht aufwärts, oft aussichtsreich am Waldrand entlang. Recht plötzlich stößt man abermals auf das Alpenpanorama mit dem darunterliegenden Bodensee. Hier sind Tafeln des "schwäbisch-alemannischen Mundartwegs" angebracht sowie in Beton gegossene Fußabdrücke etlicher Prominenter, wo man studieren kann, wer hallux valgus oder Plattfüße hat(te). Ein Pavillion mit instruktiver Panoramatafel markiert mehr oder weniger den höchsten Punkt des Höchsten (¾ h, 840 m). Die Aussicht soll von der Zugspitze bis zum Berner Oberland reichen, auch wenn ich selbst noch nicht bei perfekt klarem Wetter hier war. Für die Mittagseinkehr stehen der Berggasthof Höchsten oder – etwas rustikaler – das Bergstüble zur Auswahl.
Vorbei an den Sendeanlagen führt der Weg nun nordwärts durch Wald und Obstwiesen zu unserem zweiten Ziel, dem Ilmensee. Erst spät ist dieser schließlich links unten zu sehen, bevor man in die Ortsmitte des gleichnamigen Dorfes absteigt (1½ h, 700 m). Es ist noch Zeit für einen lohnenden Spaziergang auf dem rund um den See führenden Naturpfad, der eine knappe Stunde beansprucht. Im See ist natürlich auch ein Bad möglich (nur an der Nordseite erlaubt). Von Ilmensee gelangt man per Bus etwas umständlich wieder nach Meersburg zurück.
Hier folgen Aufstiege zu markanten Punkten etwas entfernterer, aber von uns aus noch vernünftig zu erreichender Gebirge.
Der Kaiserstuhl besteht am Rand aus Weinbergen und oben aus einem Wechsel von Wald und unter Naturschutz stehenden Trockenwiesen. Für diese wunderschöne Wanderung nehme ich auch gerne die lange Anfahrt in Kauf. Meine Tour folgt genau der klassischen Nord-Süd-Überquerung (“Neunlindenpfad”).
Auf dem Kaiserstuhl
Wenn man um 6:30 am Bhf Konstanz startet, erreicht man nach 4× Umsteigen gegen 10 Uhr Endingen am Kaiserstuhl (Höhe 180 m). Man durchquert den Ort, passiert ein Freibad am Ortsausgang und steigt durch Wald in den Kaiserstuhl hinauf bis zur Kapelle auf dem Katharinenberg (1 h, 490 m), dort ein Kiosk. In den Turm der Kapelle kann man hinaufgehen und hat dort mehr Aussicht, wenn auch nur durch Glas.
Der Weg führt jetzt auf der Höhe entlang durch Wald und Wiese, und wir können immer wieder das ganze Innere des Kaiserstuhls überblicken. Obwohl nicht auf der offiziellen Wegführung gelegen, ist der kleine Umweg über den Eichelspitzturm (520 m) wegen der Rundumaussicht sehr zu empfehlen. Nach der Querung einer Landstraße streift man einen Weinberg und steigt nun, gegen Schluss kurz und steil, hinauf zum Neunlindenturm an der höchsten Erhebung des Kaiserstuhls, dem Totenkopf (1¼ h ohne Abstecher zum Eichelspitzturm, 560 m). Der Turm bietet eine lohnende Aussicht insbesondere auf den Schwarzwald und alle seine Hauptgipfel, allerdings war die Aussicht vom Eichelspitzturm sogar noch etwas besser.
Der eigentliche Gipfel des Totenkopfs ist wenige Meter entfernt über einen unscheinbaren Trampelpfad zu erreichen. Danach spazieren wir gemütlich immer durch den artenreichen Laubwald. An dessen Ende, wo wieder die Weinberge anfangen, befindet sich das Rasthaus Lenzenberg (¾ h, 340 m). Hier steht selbstverständlich eine Einkehr auf dem Programm. Danach steigt man durch die Weinberge und urige Lösshohlwege in das Winzerdorf Ihringen hinab (die Markierungen sind hier etwas chaotisch, aber es führen mehrere Wege zum Ziel) und erreicht auf dessen gegenüberliegender Seite den Bahnhof (½ h, 200 m). Wenn ich schon einmal in der Gegend bin, mache ich noch einen Zwischenstop in Freiburg, bevor ich später nach Konstanz zurückkehre.
Der höchste Gipfel des Pfälzer Waldes lässt sich auf einer recht bequemen Wanderung besteigen. Man könnte das sogar in einem Tagestrip schaffen, allerdings habe ich die Tour noch nie so durchgeführt, sondern mir vorher eine Übernachtung in der Pfalz gegönnt.
Abstieg von der Kalmit
Start ist in Neustadt/Weinstraße, mit dem Zug von Konstanz aus in gut 4 Stunden erreichbar. Man sollte gegen 10 Uhr dort sein. Vom Bahnhof (Höhe 160 m) folgt man in südwestlicher Richtung der Markierung des Pfälzer Weinsteigs über die Bergstr., dann Treppen, die Wittelsbacherstr. und Waldstr. bis zum Ortsrand (¼ h, 250 m). Die Markierung mit dem roten Punkt führt jetzt stets aufwärts durch botanisch abwechslungsreichen Wald zum Hohe-Loog-Haus (Einkehr möglich) (1 h). Hier eröffnet sich erstmals ein Blick auf die durch den Sendemasten kenntliche Kalmit, das Hauptziel dieser Tour. (Auf der Zugfahrt hierher war dieser markante Gipfel auch schon zu bewundern.) Ein Abstecher auf den sehr nahegelegenen Gipfel der Hohen Loog (620 m) ist selbstverständlich.
In einem Bogen führt der Weg nun zum Gipfel der Kalmit (½ h, 670 m), von wo aus sich eine weite Aussicht in die Tiefebene bietet. In der Hütte auf dem Gipfel sollte man ein zünftiges Pfälzer Mittagessen zu sich nehmen. Der Weg führt dann weiter zum sogenannten Felsenmeer, einer vielleicht etwas zu bombastischen Bezeichnung für einige Sandsteinblöcke, die man bequem durchschreitet, dann (wieder mit der Markierung Pfälzer Weinsteig) in einem weiten Bogen hinab ins Tal (280 m) und auf der anderen Seite in Serpentinen wieder hinauf über den Schwalbenfelsen bis zu einer Verehrungsstätte der heiligen Ottilie (460 m). Von hier führt ein Kreuzweg steil hinab zur Kropsburg mit einer Burgschenke (1¾ h, 300 m). Es gäbe auch Möglichkeiten, die Strecke von der Kalmit zur Kropsburg abzukürzen.
Von hier steigt man mehr oder weniger der Luftlinie entlang mitten durch die Weinberge in das Winzerdorf Edenkoben hinab. An dessen gegenüberliegendem Ende liegt der Bahnhof (1h, 150 m), von wo der Zug nach Konstanz zurückfährt.